Ein Klick auf das Druckersymbol startet den Druckvorgang des Dokuments Drucken
 
Autor: Lux, Joseph August
In: Der Architekt - 8 (1902); S. 45 - 47
 
Stilarchitektur und Baukunst
 
Lux_Stilarchitektur und Baukunst1.gif (194173 Byte)
Grabdenkmal der Familie G. Bruch in Saarbrücken, vom Architekten C. Jagersberger.

Stilarchitektur und Baukunst.
Lux_Stilarchitektur und Baukunst2.gif (15185 Byte)
Die unpopulärste Kunst ist heutzutage die Architektur. Infolge der Wandlungen der Baukunst im XIX. Jahrhundert ist die alte in schöpferischen Epochen giltig gewesene Wahrheit, dass die Architektur Königin und Mutter aller bildenden Künste ist, zur bloßen Phrase herabgesunken. Noch mehr. Es ist die Frage entstanden, ob Architekten überhaupt Künstler seien. Denn man hat wahrnehmen müssen, dass die Architekten im Laufe des vergangenen Jahrhunderts im Banne der Überlieferung nur der rein formalen Seite ihrer Aufgabe zugestrebt und aufgehört haben, in der Durchbildung des Zweckbegriffes das höchste Ziel zu sehen und dergestalt Werke zu schaffen, die der unmittelbare Ausdruck der Lebensforderungen waren. Sie schufen Bauten, in erster Linie um des Baues willen. Das Leben mochte sehen, wie es hinter den Formen fertig wurde, die andere Zeiten, andere Völker, andere Culturen geliefert hatten, die Antike, die Gothik, die Renaissance. In dieses babylonischen Wirrnis war die in früheren Glanzepochen lebendige Erkenntnis entschwunden, dass der aus dem Leben geschöpfte Zweck als der geistige Inhalt des Werkes die Form gebären muss, in deren Durchbildung sich von selbst das höchste in der Kunst ergibt: die Poesie. Die Erfassung und Durchführung des nur aus dem Wesen der Sache zu schöpfenden Gestaltungsmöglichkeit verlangt allerdings auch bei Aufgaben niederen Ranges eine bedeutende Schärfe, Regsamkeit und Klarheit des Geistes, eine Erregung der Phantasie zu hoher Spannung und die Fähigkeit, aus der besonderen Art der Aufgabe und aus der Eigenschaft des Materials die sachliche und sinngemäße Form zu schöpfen. Eine solche schöpferische Bauthätigkeit ist trotz oder vielleicht gerade wegen der ihr eigenen Zweckbedingung Kunst im höchsten Sinne. Sie gibt den anderen Künsten einen festen Halt, sie ist von Natur aus zur Führung berufen. Man kann sagen, dass Architektur in den großen Blütezeiten die Kunst überhaupt war. Der malerische und plastische Schmuck, sowie die niederen Künste, das Handwerk nämlich, standen im Dienste der Raumidee, die sie als Theile des architektonischen Gedankens zu jener straffen Einheit zusammenfasste, die uns innerhalb der westlichen Cultur zweimal in voller Reinheit und Selbständigkeit entgegentritt, im griechischen Alterthum und im nordischen Mittelalter. In der unmittelbar aus dem Volksempfinden quellenden gothischen Kunst erwächst unter der Führung der Architektur das Handwerk zu solcher Tüchtigkeit, dass es nicht nur den von der römischen Antike ausgehenden Renaissancegedanken mit Leichtigkeit zu bewältigen imstande ist, sondern noch drei Jahrhunderte später, im barocken Zeitalter, die vom höfischen und ecclesiastischen Prunkbedürfnisse dictierte Formensprache namentlich im deutschen Süden so volksthümlich zu gestalten weiß, dass bis auf den kleinbürgerlichen und ländlichen Hausrath herab nur  e i n e  künstlerische Ausdrucksform herrscht, und die Regungen ein durchaus einheitlichen Cultur noch im weltentlegensten Waldthal zu verspüren sind. Diese Einheit aller künstlerischen Lebensäußerungen ergab den Stil. Als Vorbild hat er in jenen schöpferischen Epochen unmittelbar nicht geherrscht. Den dogmatischen Stilbegriff hat erst das XIX. Jahrhundert aus der geschichtlichen Betrachtung der Kunst ab geleitet.  W i n k e l m a n n s  Geschichte der Kunst des Alterthums steht an der Schwelle des XIX. Jahrhunderts. Selbst künstlerisch unfruchtbar, aber von Bewunderung erfüllt für die Kunst der Alten, gieng es zunächst mit wissenschaftlichem Eifer an das Studium der alten Kunst heran. Das Entscheidende ist, dass in dem geschichtlichen Betrachten die Nutzbauten aus dem Gebiete der Baukunst fast völlig ausgeschieden wurden. Die Kunstgeschichte bestimmt die Entwickelung der Architektur durch die Monumentalwerke, durch das Grabmal, die Cultusstätte, den Tempel. Das Wahngebilde der griechischen Tempelfront schwebte damals dem Baukünstler bei der Lösung seines Aufgabe vor, dem sich die Forderungen des praktischen Lebens unterordnen mussten. Die Flucht in das griechische Ideal ist der Zeit des politischen und wirtschaftlichen Katzenjammers durchaus eigenthümlich. Der schöne Schein musste über die Erbärmlichkeit der Gegenwart hinweghelfen. Im Zeitalter der nüchternsten Verstandes- und Erwerbsthätigkeit huldigte die Architektur dem classischen Idealismus, des von der Literatur vorbereitet und genährt, blind gegen alle inneren Widersprüche machte. Dass ein so genialer Künstler wie  S c h i n k e l  innerhalb dieser Befangenheit Werke von bedeutender eigener Schöpferkraft hervorzubringen wusste, ist nur ein Beleg zu Goethes Wort, dass auch große Männer mit ihrem Jahrhundert durch eine Schwachheit zusammenhängen. Im Übrigen wähnte man, eine neue Glanzepoche der Baukunst sei angebrochen, die Renaissancekünstler wären überboten, man verstände die antiken Formen "rein" zu handhaben, indem man sie sclavisch copierte.

Lux_Stilarchitektur und Baukunst3.gif (90892 Byte) Grabmal der Familie Bodnar in Nyirregyhaza. Vom Architekten  J o h a n n  B u b u l a  jun.

Die Bank von England erhielt nach dem Plane des Architekten  S o a n e  keine Fenster, weil der griechische Tempel solche nicht kannte; die Belichtung musste daher vom Hofe aus bewerkstelligt werden. Dafür wurde die eine Ecke dieses Gebäudes als Copie des Rundtempels von Tivoli ausgebildet. Was nicht in die Schablone passte, wurde antik maskiert. Deshalb erscheint auf  H a n s e n s  Parlamentsgebäude in Wien der Schornstein der Centralheizung als jonische Säule ausgestaltet, aus deren Kopf der Qualm entsteigt, wenn geheizt wird. Von allen Wegen und Irrwegen der Architektur im XIX. Jahrhundert bis zu ihrem heutigen Standpunkt berichtet in lapidarer, von genauester Sachkenntnis zeugender Form  H e r m a n n  M u t h e s i u s  in seinem jüngst erschienenen Buche: "Stilarchitektur und Baukunst" *). Er nennt den betrachteten Zeitraum "das Jahrhundert des künstlerischen Chaos". Von dem classischen Ideal hinweg, wendet es sich auch anderen Vorbildern zu. Immer im Geiste anderer Epochen schaffend, hat es keinen eigenen künstlerischen Ausdruck gefunden. Es hatte keinen Stil, sondern Stile. Alle Gedanken von der Antike bis zum Empire hat es nochmals gedacht, und in der Architektur einen abstracten Formalismus ausgebildet als Architektur "an sich", als Stilarchitektur. In dem Zweifel jedoch, der heute fast allgemein geworden ist, ob Architektur zu den Künsten gehört, liegt ein gesunder, volksthümlicher Instinct, der unter Kunst nur das Schöpferische begreift und darum unbewusst zwischen Stilarchitektur und Baukunst unterscheidet.
*) Mühlheim-Ruhr 1902. Verlag von K.  S c h i m m e l p f e n g.
Für das Verhältnis zwischen Baukunst und Volksthum im XIX. Jahrhundert ist nichts so bezeichnend, als die Frage nach dem Stil. In der That ist das geringe Interesse der Allgemeinheit für die Architektur in dieser Frage erschöpft. Man ist eben gewöhnt, in der Kunst nicht die Wirkung, sondern die Belehrung zu suchen. Nicht mehr der Künstler spricht zum Volke, sondern der ästhetische Kunstprofessor, der belehrt, begutachtet, kritisiert und systematisiert. Aber trotz des ungeheuren Aufwandes an Ästhetik und Archäologie hatte der Kunstgeschmack der Menge keine Läuterung erfahren. Ja man kann behaupten, dass Kunstsinn kein Bildungsbestandtheil der Gesellschaft des abgelaufenen Jahrhunderts war. Als mit dem Zusammenbruch der alten Stände am Ende des XVIII. Jahrhunderts der kunstliebende Edelmann vom Schauplatz abgetreten war, hatten die Künste ihren berufenen Kenner und Beschützer verloren. Der fleißige Bürger, der Gelehrte, der Kaufmann hatten wenig Sinn für intime Kunstpflege. Das mit der wirtschaftlichen und politischen Erstarkung des Großbürgerthums seit den siebziger Jahren erwachte Luxusbedürfnis entsprang keineswegs der Kunstfreude, sondern dem protzenhaften Dünkel, der sich in der Überladung nicht genug thun kann. Der Begriff von Luxus, der sich in der zweiten Jahrhundertshälfte mit Kunst identificierte, hat das Empfinden aller Volkskreise bis zu den tiefsten Schichten herab vergiftet, und die damals aufgegriffenen Formen der Renaissance der traurigsten Verpöbelung anheimgegeben. Die Palazzoarchitekturen elender vorstädtischer Mietskasernen und die sogenannten stilgerechten Interieurs sind geradezu typisch geworden für das unkünstlerische Jahrhundert. Denn für die künstlerische Beurtheilung einer Zeit oder eines Volkes sind nicht so sehr die Museen, Akademien, Stiftungen und Kunstvereine maßgebend, sondern die Frage, ob und wieweit die Kunst zu den Lebensnothwendigkeiten des Volkes gehört. Luxus und Kunst sind daher fast entgegengesetzte Begriffe. Die durch  G e o r g  H i r t h s  Publication: "Das deutsche Zimmer" veranschaulichte Bewegung, die das völlig darniederliegende Kunstgewerbe neu belebte, war aus diesem Grunde sicherlich ein nothwendiger Durchgangspunkt. Denn damals war es offenbar geworden, was die Stilschwärmerei der Architektur und die Begeisterung der "Gebildeten", die ihre Erkenntnisse aus der Kunstgeschichte holten, verhüllt hatten: der tiefe Verfall des Handwerks. In den ersten Jahrzehnten, als die Architektur aufhörte, Volkskunst zu sein, zehrte das Handwerk, der Führung beraubt, seinen unmessbaren Vorrath an Überlieferung auf und schuf noch mitten in der Zeit der griechischen Schwärmerei der Architekten die bürgerlichen Möbelformen, den sogenannten Biedermeierstil, der vorerst von der Stilhetze überrannt, heute erst, wegen seiner Sachlichkeit und Volksthümlichkeit als der Vorläufer des modernen Möbels erkannt wird. Um die Mitte des Jahrhunderts war das Handwerk todt. Während England unabhängig von der auch dort grassierenden Stilarchitektur für seine bürgerlichen Bedürfnisse die Chippendale "Hepplewhite" und Sheratonmöbel im engen Anschluss an die bodenständige Tradition und an die bürgerliche Architektur des Cottage fortbildete, gaben sich auf dem Festlande späterhin Architektur und Kunsthandwerk damit zufrieden, den reichen Formenschatz des XVI. und XVII. Jahrhunderts zu plündern und die harmlosesten Tagesaufgaben mit einem Gespinst von Stilformen zu überziehen, die, im schreiendsten Widerspruch zum modernen Leben, den Tiefstand der Geschmacksverrohung bezeichnen. Schon sehen wir das Gift der ungesunden, großstädtischen Architekturmacherei, welche die Mietskaserne äußerlich zum Palast stempeln möchte, bereits in das flache Land eindringen und sich in der Bahnhofstraßen der Landstädte breit machen auf Kosten einer alten feinen Cultur, die sich in der örtlichen und ländlichen Bauweise fortfristet, und gerade in Deutschland und Österreich die reichste Ernte verspricht. So vollzieht sich hier der Entwickelungsgang gerade umgekehrt wie in England, wo die Wiederaufnahme dieser ortsthümlichen Baumotive den aufstrebenden niederen Künsten das architektonische Rückgrat gibt: das künstlerische Haus. Also das, was unserem modernen Kunstgewerbe fehlt. Der Aufschwung, der gerade auf diesem Gebiete vor sich geht, entlarvt, was sich bisher unter der Maske der historischen Stile verbarg: den Verfall des architektonischen Könnens.
Die Forderungen des modernen Lebens führen allem Anscheine nach auch hier eine Wendung zum Besseren herbei. Denn mitten in der Zeit formalistischer und akademischer Architekturmacherei hatte sich auf allgemein tektonischem Gebiet ein Stil herausgebildet, der neuzeitliche Gedanken und Bedürfnisse mit strenger Sachlichkeit verkörpert. In unseren Bahnhöfen, Riesenbrücken, Eisenbahnwagen, Fahrrädern etc., in der Verwendung der modernsten Baustoffe, wie Glas und Eisen, sehen wir neue Gestaltungsgrundsätze ausgeprägt. Kennzeichen eines Stils, der aus unserer Zeit heraus entstanden ist, den aber die Allgemeinheit künstlerisch anzuschauen noch nicht gewöhnt ist. Auf dem Gebiete des bürgerlichen Hausraths hatten die importierten amerikanischen und englischen Möbel, die das Merkmal der modernen maschinellen Herstellungsweise trugen, ohne dass sie eine Schmach für das ästhetische Empfinden sind, eine fruchtbare Anregung gegeben und zu den erstaunlichen Umwälzungen geführt, die wir im Handwerk in den letzten Jahren wahrnehmen. Nicht die Architekten, die immer noch schwer an der akademischen Tradition tragen, hatten den Wandel herbeigeführt, sondern die Maler. Sie waren durch die Schule des Naturalismus gegangen, und hatten die frische Empfindung für Form und Farbe bewahrt. Aber auch die Malerei war, mit dem Erlöschen der Gothik, als die Architektur die Führung aus der Hand gab, Kunst "an sich" geworden, und es ist kein Wunder, dass die Maler zunächst Möbel "an sich" schufen, die zwar nicht einer gewissen malerischen Stimmung, wohl aber einer strengen zwecklich-formalen Auffassung, eines straffen architektonischen Zuges entbehrten. Das Missbehagen an den alten Formen hatte in Deutschland zu den neuen Formen geführt, deren Bestreben war, grundsätzlich mit den überlieferten nichts gemein haben zu wollen. Im Grunde handelt es sich doch wieder um eine neue Stil- und Ornamentmisere. In diesem Zustand der Verworrenheit und Rathlosigkeit wird das Verlangen wach nach einer Architektur, welche den schwankenden Bewegungen unserer heutigen Kunstbestrebungen wieder einen gemeinschaftlichen Gravitationspunkt gibt, und zur Einheit zusammenfasst, was heute getrennt marschiert. An Stelle der bisherigen Stilarchitektur müsste eine lebendige Baukunst als Führerin treten, die nach  O t t o  W a g n e r  das moderne Leben zum Ausgangspunkt nimmt. Das Kunstgewerbe, welchen heute führend vorangeht, gibt ja dem Architekten deutliche Fingerzeige, indem es trotz vielfacher Abirrungen das Streben zeigt, an Stelle der bloß schmückenden Kunst eine sinngemäß sachliche Kunst zu setzen, die aus dem Wesen der Dinge selbst ihre Gestaltungsmöglichkeiten schöpft, und zur Forderung hinleitet, die besondere Bestimmungsart des Raumes, sei es Staatsgebäude, Museum, Kirche oder Wohnhaus, architektonisch zu charakterisieren. Der nothwendige Verjüngungsprocess kann aber erst dann vor sich gehen, wenn es gelingt, den Begriff Stil ganz zu verbannen, und der Baukünstler sich wieder gewöhnt, mit Absehung von allen Stilreminiscenzen, sich streng an das zu halten, was die besondere Art der Aufgabe von ihm verlangt.
Es darf nun freilich nicht übersehen werden, dass das künstlerische Schaffen wesentlich von der allgemeinen Cultur bedingt ist, und von der Fähigkeit des Einzelnen und der Gesellschaft abhängt, künstlerische Bedürfnisse zu haben. Man kann sich darüber keiner Täuschung hingeben, dass unsere moderne Gesellschaft anscheinend noch gar nicht das Bedürfnis hat, ihre Umgebung künstlerisch gestaltet zu sehen, und dass alle Anstrengungen zunächst darauf gerichtet sein müssen, dem Einzelnen und der Allgemeinheit das längst entschwundene Selbstbewusstsein und das feine Taktgefühl zu geben, nicht anders scheinen zu wollen als man ist. Die Kunst ist vielleicht letztenendes Sache des Taktgefühls, welches Übereinstimmung von Wesen und Form verlangt. Das leicht bewegliche Kunstgewerbe konnte natürlich rascher der neuen Anschauung folgen, als die Baukunst, die schwerfälligste aller Künste, die zugleich für Generationen schafft. Soll sie neuzeitlich werden, so bedingt sie freilich als Grundstein eine volksthümliche künstlerische Cultur. Das mag eine Erklärung sein, warum die Architektur im allgemeinen so stark im Rückstand geblieben ist. Wenn  M u t h e s i u s,  die heutigen Kunstzustände in den verschiedenen Ländern vergleichend, zu dem Ergebnis kommt, dass "nur in Wien, wo die Architektenschule  O t t o  W a g n e r s  schon seit Jahren auf eine künstlerisch freiere, dem Zweckmäßigkeitsbedürfnisse Rechnung tragende Architektur hingearbeitet hatte, die Baukunst von vorneherein in der Lage und bereit war, eine Verbindung mit dem neu aufstehenden Kunstgewerbe einzugehen", so ist damit anerkannt, dass sich gerade hier jener Gedanke am klarsten durchsetzt, der keine Specialkünste, sondern nur eine große Allgemeinkunst kennt. Sie kann sich nur unter der Führung der Architektur entwickeln, welche, von schemenhaftem Stilbegriff befreit, als lebendige Baukunst das Chaos in Einheit und Ordnung auflöst.
Allgemeine Gesichtspunkte hat bereits Oberbaurath  O t t o  W a g n e r  in seinem Buche: "Moderne Architektur" niedergelegt. Die kleine Schrift von H.  M u t h e s i u s  verfolgt die geschichtlichen Wandlungen der Architektur seit hundert Jahren bis zu den jüngsten Erscheinungen, welche die Entwickelung natürlich gesunder Zustände erwarten lassen. Knappe 67 Seiten, aber sie sprechen Bände. Dieses Buch, welches den entscheidenden Wendepunkt bezeichnet, in dem sich unsere Kunstentwickelung befindet, erscheint durchaus berufen, Klärung in die noch vielfach verworrenen Kunstbegriffe zu bringen.

J o s e p h  A u g.  L u x