(wettbewerbsentwurf 1926)
die aufgabe:
neubau einer 11 klassigen
mädchen-volksschule mit
turnhalle, zeichensaal, schulbad und suppenküche etc., 528
schülerinnen. sinnwidriger
traditioneller schulhaus-bauplatz im altstadtgebiet von basel, im
schatten hoher
randbebauung, schlecht belüftet und im hinblick auf das
umfangreiche bauprogramm mit
1240.0 qm gesamtfläche erheblich zu klein. übliche
überbauung ergibt max. 500 qm
schulhof, mithin 1.0 qm tummelfläche pro schulkind.
das ziel:
keine schulkrüppel! anzustreben wäre
ausschließliche
oberlichtbeleuchtung aller schulräume (vergleiche die
resultate von fall 1 und 2 der
beleuchtungsberechnung) und die bestimmung eines neuen
baugeländes nach maßgabe
planvoller stadtentwicklung. gegenwärtig erscheint die
verwirklichung solcher forderungen
aussichtslos, und es ergibt die auseinandersetzung mit dem alten
schulhaus den umstehenden
kompromiß.
der vorschlag:
größtmögliche
entfernung des schulbetriebes von der
erdoberfläche in die besonnte, durchlüftete und
belichtete höhenlage.
im erdgeschoß nur
schulbad und turnbetrieb im
geschlossenen raum. die verbleibende hoffläche wird dem
öffentlichen verkehr und dem
"parking" freigegeben.
an stelle eines hofes sind 2
hängende freiflächen und
alle oberflächen des gebäudekörpers der
jugend als tummelplatz zugewiesen, im ganzen
1250 qm sonnige spielfläche, der altstadt entrückt.
freitreppe und verglaste treppe
verbinden, parallel
geführt, spielflächen und innenräume.
das eigengewicht des
hauskörpers ist nutzbar verwendet und
trägt an 4 drahtseilen die stützenlose
eisenkonstruktion der 2 schwebenden freiflächen.
die gebäudekonstruktion
als eisenfachwerkbau auf nur 8
stützen und mit diesem außenwand-querschnitt:
aluminiumriffelblechverkleidung -
bimsbetonplatten - luftlamelle - kieselgurplatten - luftlamelle -
glanzeternitplatten.
bautechnische ausstattung: eiserne
kippfenster,
aluminiumblechtüren, stahlmöbel, flure und treppen
mit gummibodenbelag.
rechnerischer nachweis der
beleuchtungsstärke aller schulräume
fall 1)
östliches seitenlicht aller klassenzimmer.
fall 2)
shed-oberlicht des zeichensaales.
fall 3)
zweiseitiges seitenlicht der turnhalle.
berechnung der
beleuchtungsstärke auf tischhöhe
fall 1)
klassenzimmer mit senkrechter fensterwand.
(östliches seitenlicht.)
berechnet wird nur
die beleuchtungsstärke für den
ungünstigsten arbeitsplatz (P), dieser befindet sich in der
vom fenster entferntesten
reihe an der rückwand.
berechnungsverfahren
nach higbie:
daten für die formel:abstand des punktes P vom fenster a = 5,1 m
länge des fensters m = 10,2 m
abstand des oberen fensterrandes
von der tischfläche f
= 2,4 m
, , unteren " " , f' = - , -"
beleuchtungsstärke des
fensters b = 100,0 ftcdl.
lichtverlust durch
gegenüberliegende gebäude etc. wird
auf grund empirischer werte festgestellt, hier beträgt er
für alle stockwerke etwa 5 v.
h.
die
beleuchtungsstärke im punkte P an ort und stelle
erreicht einen um etwa 40 v. h. höheren wert (zufolge der
rückwürfe des lichtes an
decke und wänden). die leitsätze der D.B.G, verlangen
für les- und schreibräume eine
mittlere beleuchtung von 50-60 lx. die vorgesehene
fensteröffnung gewährt also auch dem
dunkelsten arbeitsplatz eine ausreichende beleuchtung. nahe der
fensterwand ist die
beleuchtung 10 mal stärker und in zimmermitte 4 mal
stärker als im punkt P. die
durchschnittliche beleuchtung beträgt etwa 1801x, bei einer
fensterfläche von etwas mehr
als der bodenfläche.
fall 2)
shed-oberlicht des zeichensaales.
berechnet wird die beleuchtung in
jeder shed-axe.
berechnungsverfahren nach higbie und levin.
daten für die formeln:
die beleuchtungsstärke in
jeder shed-axe, erzeugt durch
das zugehörige fenster, ist gleich dem unterschied zwischen
den beleuchtungswerten von
fenstern der höhe f und f'.
aus dem diagramm
ergibt sich
diese werte sind um
weniger als voneinander
verschieden, gegenüber dem vielfachen beim seitenlicht. die
durchschnittliche beleuchtung
beträgt etwa 250 Ix bei einer fensterfläche von etwa
¼ der bodenfläche.
fall 3)
zweiseitiges seitenlicht der turnhalle.
berechnet wird die
beleuchtung an den beiden längswänden
und in der saalmitte.
beide längswände
mit 2 m hohem fensterfries auf die ganze länge und unmittelbar
unter
der decke.
berechnungsverfahren nach higbie:
(wie bei klassenzimmer mit seitenlicht).
(die anderen werte wie oben).
beleuchtung durch fenster
(ost) = 29 Ix
"
"
(west) = 249 Ix
lichtverlust: ostseite = 5 v. h.,
westseite 27 v. h.
gesamtbeleuchtung in P = 212 Ix.
daten für die formel: (P
in saalmitte).
abstand des punktes P vom fenster
(ost und west gleichviel) a = 5,5 m
(die anderen werte wie oben).
beleuchtung durch fenster (ost und
west gleichviel) = 110
Ix.
lichtverlust: ostseite = 5 v. h.,
westseite 18 v. h.
gesamtbeleuchtung in
P = 195 Ix.
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