6. Jg. , Heft 2 (Januar 2002)
Versuche einer neuen Formensprache in der Architektur
___Hajo
Neis

Eugene, Oregon

 

Vorwort

Für die Entstehung dieses Themas und Symposiums gibt es zunächst zwei sehr einfache Gründe: Zum Einen haben wir dem DAAD zugesagt, am Ende meiner Lehrtätigkeit hier an der TU Dresden ein Symposium durchzuführen, welches auch etwas mit meiner Lehre, Forschung und Praxis in den USA zu tun hat. Zum Zweiten nehme ich mir jedes Jahr in der Lehre ein spezifisches Thema vor, und in diesem akademischen Jahr habe ich mir das Thema 'Formensprachen in der Architektur' ausgewählt. Es lag also nahe, diese beiden Dinge zu verknüpfen, und damit haben wir also das Thema und Symposium 'Formensprachen in der Architektur' hier in Dresden.

Nun gibt es natürlich auch tiefer gehende Gründe und Fragen inhaltlicher Art für das übergeordnete Thema 'Formensprachen' und das spezifischere Thema 'Formensprachen in der Architektur'. Die wahrscheinlich interessanteste, aber auch schwierigste generelle Frage dabei wäre wohl, warum die Formen in unserer Welt so sind, wie sie sind. Diese faszinierende, aber auch schwierige Frage hat Wissenschaftler und Philosophen immer wieder bewegt und beschäftigt. Warum sind alle die wunderbaren Landschaften, Bäume, Flüsse, Blumen, Tiere genau so, wie sie sind und wie wir sie wahrnehmen. Und warum ist die Natur immer wieder in der Lage, eine einheitliche Ordnung aus einer reichen Formenvielfalt zu schaffen. Warum gibt es zum Beispiel keine quadratischen Wolken und keine kubistische Sonne. Zu diesem ganzen Fragenkomplex gibt es in der Wissenschaft bisher nur Teilantworten und Teiltheorien wie zum Beispiel die Bahn brechende Arbeit von D'Arcy Thompson über "Growth and Form" schon vor sechzig Jahren[1], aber es gibt immer noch keine übergeordnete Theorie, die uns die Formen in der Natur und ihre Qualitäten als Gesamtheit oder System erklären kann. Ich nehme deshalb an, dass wir dieser Frage in diesem Symposium weniger nachgehen werden, obwohl sie sicherlich auch wichtig für die Architektur wäre.[2]

In diesem Symposium wollen wir uns hauptsächlich dem spezifischeren Thema von Formensprachen in der Architektur widmen. Dies ist ein großer Themenkomplex in sich selbst, mit vielen wichtigen Unterthemen und Fragen. Hier nur einige Beispiele von Fragen:  

·         Was ist überhaupt eine Formensprache, und was ist eine Formensprache in der Architektur?

 

·         Wie können wir eine Formensprache und eine Formensprache in der Architektur definieren?

 

·         Was für Arten von Formensprachen gibt es in der Architektur, und wie können wir sie studieren, wie z.B. individuelle und kollektive Formensprachen?

·         Was sind die Formen und Prinzipien für Form, die eine Formensprache ausmachen? Oder was konstituiert eine Formensprache?

·         Wie können wir die Vielfalt von Formen und Formensprachen in der Architektur der letzten 25-30 Jahre verstehen, und wie können wir Sinn aus dieser Vielfalt machen?

·         Brauchen wir überhaupt den Begriff der Formensprachen? Wozu ist er gut? Bringt dieser Begriff neue Einsichten, die uns in unserer Arbeit als Architekten weiterhelfen?

Die Stadt Dresden scheint mir ein ausgezeichneter Ort zu sein, um diese Fragen und das Thema von Formensprachen in der Architektur anzugehen, zumal die Architekten und auch die Öffentlichkeit sich hier mit aktuellen Fragen auseinandersetzen, die vielleicht direkt mit diesem Thema zu tun haben. Insbesondere ist die Diskussion über den Wiederaufbau oder Neubau nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und den Erfahrungen mit der sozialistischen Stadt im vollen Gange. Es gibt hier eine lautstarke Bürgergruppe, die die Notwendigkeit von Geschichte und historischem Wiederaufbau betont, und es gibt eine moderne Architektengruppe, die die Notwendigkeit für eine moderne Architektur und einen zeitgenössischen Formenkanon betont. Die Diskussion über den Altmarkt und insbesondere den Neumarkt mit der Frauenkirche ist nur ein Beispiel dieser faszinierenden Debatte, die auch die Frage erlaubt: Braucht Dresden eine explizite Formensprache? Braucht der Dresdener Neumarkt eine Formensprache für seinen (Wieder)Aufbau?

Lassen Sie mich das Thema Formensprachen in der Architektur von meinen eigenen Studien und Erfahrungen her angehen. Diese Erfahrungen basieren hauptsächlich auf theoretischen Arbeiten in den USA, einbezogen architekturkritische Überlegungen, aber auch auf praktischen Projekten, die international zur Anwendung gekommen sind.

 

Einführung: Berkeley Studio, Herbst 1999

Vor etwa genau zwei Jahren sind Studenten in Berkeley (Kalifornien) mit der Fagestellung an mich heran getreten, warum wir in unserem Fachgebiet des 'Design and Building Process' (Entwurfs- und Bauprozess) keine explizite Architektur-Formensprache entwickelt haben, die einfach verstanden, gelehrt und angewendet werden kann.

Diese Fragestellung mit ihrer impliziten Kritik war Anlass genug für mich, über den Stand unserer Theorie und Praxis in unserem Fachgebiet nachzudenken. Was mich an der Frage zunächst etwas überraschte, war, dass ja nun in der Tat bereits mehrere - zumindest partielle - Architektursprachen oder Architektursysteme in unserem Gebiet erarbeitet und entwickelt worden waren. Meine Vorgänger hatten bereits eine 'Pattern Language' oder 'Umweltsprache' entwickelt[3], die auf funktionalen Überlegungen und Grundlagen aufbaut und im Deutschen als 'Mustersprache' übersetzt ist [4]. Mein Fachkollege Alexander hat eine 'Geometriesprache oder ein Geometrie-System' und eine 'Farbensprache' entwickelt, die demnächst in dem Buch 'The Nature of Order' publiziert werden[5], und ich selbst war daran beteiligt, grundlegende Entwurfs- und Bauprozesse für das Entwerfen und Bauen von Stadt und Gebäuden zu entwickeln, die versuchen, der Prozesshaftigkeit des Entwerfens und Bauens gerecht zu werden, und die zum Beispiel in dem Buch 'A New Theory of Urban Design' veröffentlicht sind.[6]

Auch hatten wir eine Reihe nationaler und internationaler Projekte gebaut und entworfen, die  diese verschiedenen theoretischen Ansätze praktisch beinhalten, und die auch durchaus - zumindest implizit - Elemente einer gemeinsamen Formensprache aufweisen, wie man etwa an den Beispielen des Eishin Universitäts-Campus oder des Komagome Apartmentgebäudes (beide in Tokyo), aber auch des 'Shelter for the Homeless' in San Jose (Kalifornien) oder vielleicht auch des Parkstadtprojektes in Frankfurt (Deutschland) ersehen kann.  Diese und andere Projekte sind auch veröffentlicht, so dass man sich ein erstes Bild der Formensprache dieser Architektur machen kann.[7]  Zudem haben diese Projekte auch jeweils Modellcharakter und sind damit im Prinzip vom Ablauf und den Entwurfs- und Baumethoden her zum Nachahmen in ähnlichen Bauaufgaben angelegt.

Nun ist es aber auch so, dass alle die zuvor genannten Teilsprachen oder Teilsysteme oder Prozesse, wie zum Beispiel 'eine Mustersprache' oder die 'Geometrie-Sprache' eher grundlegender Art sind, so dass sie erst in verschiedenen konkreten Situationen kultureller oder auch klimatischer Art ihren konkreten Ausdruck finden können. Man könnte also sagen, dass diese Teilsysteme aus Regeln oder Archetypen aufgebaut sind, die jeweils erst zu einer  Formensprache führen, aber nicht der Ausdruck der Sprache selbst sind. Und dies unterscheidet diese Herangehensweise auch von mehreren anderen Architekturansätzen, wie etwa dem internationalen Stil, der mit jeweils gleichen oder ähnlichen Elementen eher unabhängig vom Ort gearbeitet hat, während unsere Vorgehensweise von Prinzipien oder Regelsystemen zum Generieren von Formensprachen ausgeht, die erst ihren Ausdruck, ihre Erscheinungsform, im bestimmten Fall und an einem bestimmten Ort finden können. Diese Regelsysteme beinhalten zum Teil natürlich schon eine gewisse, eher generelle Formensprache, die man dann vielleicht als archetypische Formensprache bezeichnen könnte, wie das etwa im Falle der geometrischen Eigenschaften der 'Geometrie-Sprache' der Fall ist, die zunächst eine grundlegende Geometrie darstellen und sich damit nicht nur auf Architektur beziehen.

Architektur kann man unter anderem als eine Sprache oder auch als System verstehen. Wie die Sprache verfügt sie über eigene Gesetzmäßigkeiten, eine eigene Grammatik. Eine zentrale Frage ist also hier das Verhältnis zwischen Prinzipien, Regelsystemen und auch Methoden (Grammatik), die Formen und Formensprachen zu Formen (Wörtern) und Formensprachen (Sätzen) selbst generieren, die zunächst als ein Ergebnis der Anwendung von Prinzipien, Regeln und Methoden gewertet werden können. Dies wirft aber die Frage auf, wozu wir dann überhaupt den Begriff der Formensprache brauchen, wenn doch Prinzipien, Regeln und Methoden sowieso die Formen erzeugen. Ist es nicht genug, von dem bestehenden Begriffsinstrumentarium (Grammatik), wie Proportionslehre, Kompositionslehre, Materiallehre, Geometrielehre usw. auszugehen? Wozu brauchen wir den zusätzlichen sehr breiten Begriff der Formensprache?

Oder muss man Regeln, Prinzipien und Methoden zusammen mit den Formen in einem System sehen und verstehen, um von einer Formensprache reden zu können? Dies hängt wohl davon ab, ob man eine Formensprache an Hand der erzeugten Formen abliest oder analysiert ('hier hat der Architekt eine organische Formensprache aus Glas und Stahl gefunden'), oder ob man von einer Formensprache ausgeht, die erst Formen und Gebäude schaffen soll ("diese Prinzipien sollen uns zu einer neuen Formensprache führen"). Beide Vorgehensweisen sind natürlich wichtig für sich selbst, um Form zu verstehen, und um neue Form zu schaffen.

Im aktiven Entwickeln neuer Formensprachen kommen auch Beide in einem dialektischen Zusammenhang zur Anwendung. Man arbeitet sozusagen gleichzeitig an Prinzip und Form. Oft sind auch diese beiden Elemente dadurch verbunden, dass sie in einer spezifischen Architekturrichtung vorhanden sind: Zum Einen Prinzipien, die Form schaffen sollen, und zum Anderen gebaute Beispiele, die Formen in sich haben, und die aus den Prinzipien entstanden sind. (Man könnte also hier auch von dem Verhältnis von Archetypen und Phänotypen sprechen). Um von einer ausgeformten Formensprache reden zu können, muss man also Beides mit einbeziehen, die Regeln, wie auch die Formen selbst. Dies macht den Begriff der Formensprache jedoch sehr breit und wenig präzis, und man muss sich fragen, ob hier der Begriff der Formensprache in der Architektur nicht gleichzusetzen wäre mit dem Begriff Architektursprache. 

Trotzdem oder gerade war natürlich die Fragestellung der Studenten ernst zu nehmen. Denn, wir haben in der Tat keine explizit formulierte Architektur-Formensprache in unserem Fachgebiet oder auch Architekturrichtung – weder als Regelsystem für eine Formensprache, noch als direkte Formensprache. Zudem ist es durchaus richtig, dass man bis zu einem gewissen Grade Schemata benötigt, so dass man am Anfang einer architektonischen Arbeit ungefähr weiß, was am Ende dabei heraus kommt. Dies ist natürlich der Vorteil einer expliziten Formensprache, die Studenten oder Architekten dann in ihrer eigenen Weise in ihren Entwürfen interpretieren und anwenden können. Vielleicht hat das auch etwas mit Stil zu tun, was die Studenten da wollten, denn Form- oder Stilschemata, wie zum Beispiel Typologien, sind leichter anzuwenden als langwierige Form- oder Stil-Regeln zu lernen und zu befolgen. Eine Formensprache müsste daher in der Lage sein, sehr kurz und leicht verständlich, die wichtigsten Formen und Formprinzipien zur Gestaltung eines Gebäudes zusammenfassend darstellen zu können. Eine Architektur-Formensprache, die Formen generieren will, wäre also ein kombinatorisches System von Formprinzipien und Formen oder Formschemata, mit denen man schnell und verlässlich Gebäude und andere Bauformen erzeugen kann. Der Unterschied zwischen verschiedenen Formensprachen in der Architektur basiert dann auf dem jeweils spezifischen System von Architekturprinzipien und Formen, die zur Anwendung kommen. Wenn diese verschiedenen Architekturprinzipien und Formen auf einem ausgearbeiteten Architektursystem aufgebaut sind, spricht man auch von einer spezifischen Architekturrichtung.

Nun kann man aber auch den Begriff der Formensprache sehr viel weiter fassen und auf alle Architektur beziehen und sie verstehen als die Art und Weise, wie die zeitgenössische herrschende Architekturproduktion aufgefasst, angesehen und durchgeführt wird. Oder auch wie Architekten und Bauunternehmer meinen, dass Gebäude entworfen, organisiert und produziert werden müssen, und wie sie aussehen sollen. Eine solche Betrachtungsweise hat das Problem der Verallgemeinerung, ist aber zugleich hilfreich, um die jeweils herrschende(n) Formensprache(n) zu verstehen und auch Unterschiede zu begreifen. Die wichtigsten Versuche der letzten hundert Jahre, neue Formensprachen in der Architektur zu entwickeln, mögen hier als die Versuche des Modernismus, des Post-Modernismus in seinen verschiedenen Spielarten, sowie des Neo-Traditionalismus angesehen werden. Der wichtigste Gegensatz der hier vorgestellten Formensprache zu den herrschenden Formensprachen der letzten hundert Jahre mag vielleicht darin gesehen werden, dass sie versucht, an einer Formensprache zu arbeiten, die 'living architecture' oder eine lebendige Architektur erzeugen kann, während die verschiedenen Versuche der letzten hundert Jahre nicht direkt an einen lebendigen Prozess der Architekturproduktion gekoppelt waren. Dabei ist der Begriff einer lebendigen Architektur hier kurz als eine Zusammenfassung der Bemühungen dieser Architekturrichtung zu verstehen, ich will ihn hier kurz als lebendige Geometrie bezeichnen, die sich erst im Prozess des integrierten Entwerfens und Bauens voll entfalten kann.[8] 

Aufbauend auf den bisherigen und zuvor benannten Teilformensprachen, auf neueren Forschungsergebnissen zu geometrischen Eigenschaften oder auch  prozessorientierten Kriterien und in Anlehnung an eine Kritik der dominanten Formensprachen der letzten hundert Jahre haben wir uns daran gemacht, die Anfänge einer neuen Architektur-Formensprache zu entwickeln.[9] Ansatzpunkt dazu war ein Entwurfsstudio, in dem wir zusammen mit den Studenten den Beginn dieser Formensprache angegangen sind; und dies wurde in der Form einer einfachen Regelformensprache oder eines Regelsystems durchgeführt.

Hierzu haben wir uns das Gebiet um die Universität von Berkeley als Laboratorium ausgesucht, um die Formensprache nicht nur theoretisch zu entwickeln, sondern sie gleichzeitig auch an Hand von kleineren Entwürfen zu testen, dann wurde wieder entwickelt und formuliert und wieder mit Entwürfen getestet usw. Jeder Student hat etwa 5 bis 6 Stegreifentwürfe zu diesem interaktiven Prozess innerhalb eines Semesters beigetragen. Man könnte also sagen, dass diese Formensprache Schritt für Schritt entwickelt wurde durch wiederholte Diskussionen, Thesen, Formulierungen und Entwurfstests, und keinesfalls dadurch, dass man sich nur an einen Tisch setzte und ein paar Regeln aufschrieb. Sie ist auch der erste Versuch zur Formulierung einer Formensprache dieser Architekturrichtung.

Ich werde jetzt diesen ersten Versuch in übersetzter und leicht verkürzter Form, aber doch auch in seiner originären und unvollständigen Rohform darstellen. Dabei lege ich größeren Wert auf das Verständnis der Herangehensweise als auf die unbedingte Zustimmung zu den Inhalten dieser Formensprache. Weiterhin ist es wichtig zu verstehen, dass dies eine gemeinsame oder kollektive Formensprache ist, die dann jeweils individuell interpretiert und angewendet werden kann. Die hier erarbeitete Formensprache beginnt mit der fast programmatischen Überschrift: Formensprache für eine neue Architektur - Vorschläge für eine Art von neuer Welt. Diese vielleicht etwas ungewöhnliche Formulierung hat nicht nur ihren Hintergrund in der Kritik dominanter Formensprachen, sondern durchaus auch eine konkrete vorwärts schauende Bedeutung, die vielleicht am besten im Zusammenhang mit einer neuen Globalisierungsdiskussion verstanden werden kann, und die in der Architektur sicherlich auch eine neue wichtige Rolle spielen kann.[10]


Form-Sprache für eine neue Architektur
Vorschläge für eine Art von neuer Welt

I.          Einführung

Es ist unser Ziel, eine Sehweise von Gebäuden zu schaffen, die es uns erlauben wird, einen neuen und heilsameren Stil von Architektur im 21. Jahrhundert zu generieren, als wir es im 20. Jahrhundert gewöhnt waren.

Wir versuchen, in diesem Dokument und mit den Projekten vom September – Dezember 1999 einen Weg aufzuzeigen und die Grundzüge dieses neuen Weges in physisch-materieller und spirituell-geistiger Weise zu verdeutlichen, so dass Andere dies verstehen können und auch kopieren (und weiter entwickeln können), wenn es denn als gut befunden wird.

Diese neue Formensprache soll Gebäude in einer klaren physisch-materiellen Weise beschreiben, so dass sie uns eine Sprache bereit stellt, also ein kombinatorisches System, in der wir die Form der Gebäude kreieren können und geometrische Bau- und Entwurfsformen schaffen.

Diese neue Sprache, die wir uns erhoffen, soll nicht von willkürlichen Annahmen ausgehen, sondern von dem Versuch, eine lebendige oder "living architecture" zu schaffen. Wir werden versuchen zu zeigen, dass es einige wenige Prinzipien gibt – nicht zu kompliziert und in der Tat recht einfach zu begreifen – die zusammen die Notwendigkeiten und auch die Sprache in einer Weise definieren, die sich direkt und natürlich aus dem Versuch ergibt, eine lebendige Architektur zu erzeugen.

II.         Das wesentliche Prinzip: Jedes Gebäude soll dabei helfen, den Teil einer Stadt, wo es steht, zu heilen 

Das grundlegende Prinzip, nach dem wir suchen, mag zunächst einfach gedacht werden als Vereinigung, Verbindung oder Zusammenhalt. Damit meinen wir, dass jeder Akt von Bauen auch als ein Akt von Heilen verstanden werden soll. Was immer wir bauen – ob nun etwas sehr Großes oder Kleines – soll die eine Absicht über allen anderen Absichten haben, nämlich dass die Welt, in der unser Akt des Bauens stattfindet, kohärenter wird, mehr zusammen hält und auch lebendiger wird – als Resultat unseres Bauakts, als ob unsichtbare Fäden und Stränge das Stadtgefüge mehr zusammen weben zu einem einzigen ungebrochenen Ganzen. Die Gebäude, die wir entwerfen und bauen, sollen zu diesem Heilungsprozess in einer definitiven und allgemein verständlichen Weise beitragen. Wir müssen diese wachsenden Verbindungen und Verknüpfungen im Detail verstehen können, sowohl in einer Weise, die gefühlt werden kann, als auch in einer Weise, die erklärt werden kann, ohne sich auf magische Wörter zurück zu ziehen – das heißt in einer allgemein verständlichen Weise und auch mit Bezug auf die Natürlichkeit des Gefühls.

Ausgehend von dem Wunsch, zu verbinden und zu vereinigen, hoffen wir, dass architektonische Form entstehen wird. Dies betrifft nicht nur die Verbindung zwischen Gebäuden, sondern auch die interne Differenzierung, Form und Struktur des Gebäudes, welches wir entwerfen und bauen. All dies wird also von dem Wunsch getragen, die Welt mehr eins mit sich selbst – oder einfach ausgedrückt – sie harmonischer zu gestalten.

III.        Prozess Prinzip: Struktur bewahrende und erhöhende Transformationen  

Die vielleicht wichtigste generelle Idee in diesem Prinzip der 'Struktur-bewahrenden Transformationen' ist es, die Qualitäten dessen, was da vorhanden ist, weiter zu führen, zu bewahren und auch zu erhöhen. Das Gelände, das wir bearbeiten, ob es nun klein oder groß ist, flach oder steil, ist ein Teil der existierenden Welt. Als Ganzes soll es besser werden, lebendiger, fester gefügt als zuvor, als Resultat unserer Handlung und unser sequenziellen Entwurfs- und Bauhandlungen.

Dies ist das Gegenteil von einer Ego-Position. Es ist eine Position, in der wir dem Wunsch nachgehen, hilfreich zu sein, mit der Gewissheit, dass wir mehr und mehr lernen, in dieser Weise vorzugehen, um dadurch eventuell die Umwelt langsam heilen zu können.

Eine der wichtigsten Lektionen, die wir in diesem Zusammenhang lernen können, ist, dass unsere künstlerische Kraft und die Einzigartigkeit dessen, was wir kreieren, größer und ausgeprägter wird anstatt weniger und schwächer, in der Tat die Kraft und das Potential unserer Kunst ansteigen wird, wenn wir diese Geistes- und Denkhaltung einnehmen.

Je mehr wir diese Haltung praktizieren, umso  reichhaltiger und schöner wird auch das, was wir erschaffen. Es wird schöner und tiefer in sich selbst, und gleichermaßen wird es die Welt um uns herum auch schöner und angenehmer machen.

IV.        Zehn allgemeine Prinzipien   

Ich stelle jetzt zehn Prinzipien vor, die jedes für sich dazu beitragen können, eine lebendige Architektur zu erzeugen, indem sie einem Gebäude ermöglichen, die Welt zu verbinden, anstatt die Welt zu fragmentieren.

A.    Prinzip A: Verteilung von Materialien

Als Erstes versuchen wir Inspirationen für die Verteilung von Materialien zu bekommen, die wir auf dem Gelände anwenden werden, auf dem wir bauen wollen. Zunächst werden wir Materialien anwenden, die auf dem Gelände oder im Umfeld des Geländes auch gefunden werden können. Nun müssen wir natürlich nicht immer nur Materialien anwenden, die schon vorhanden sind. Aber es sollte wohl genug von Gebäudematerialien da sein – Wände, Fenster, Treppen, Türeingänge – die von ähnlichem Material gemacht sind wie die, die wir um das Gelände herum finden, fühlen und auch anfassen können, so dass unmittelbar, bevor wir mit dem Entwurf des Gebäudes anfangen, eine Einheit da ist zwischen dem, was wir machen und dem, was um uns herum, die auch bemerkt und erfahren werden kann. Man kann dies vielleicht am besten dadurch ausdrücken, indem man sagt, dass einige der dominanten Materialien des neuen Projekts Materialien sind, die man im direkten Umfeld vorfinden kann.

Es ist wahrscheinlich auch sehr hilfreich zu verstehen, dass in jedem Projekt nicht nur ein oder zwei Materialien, sondern eine Reihe von Materialien angewandt werden; wir sollten diese vorhandene Verteilung von Materialien auch nutzen und in unserem eigenen Projekt als eine bewusste Struktur anwenden, ähnlich einer Palette von Farben, die in einem guten Gemälde vorkommen, wie z.B.: 40% von A, 25% von B, 15% von C 9% von D, 5% von E, 3% von F, 2% von G und 1% von H.

Es ist dieses Verteilungssystem von Materialien, das in einer positiven und konstruktiven Weise mit dem System von Materialien im Umfeld des Geländes in Verbindung gebracht werden muss, bevor wir das Gebäude entwerfen. Die Einheit, die dadurch kreiert wird, die Beziehungen und Verbindungen sind dabei die Hauptsache, die wir erreichen wollen.

(Diese Einheit, die durch die Materialregel geschaffen wird, kann auch überprüft werden über das Licht und die Farbe, die diese Materialien auf dem Gelände erzeugen. Es ist dabei kritisch, dass die Materialien eine Harmonie von Licht und Farbe erzeugen, welche die Qualität der Einheit des Gebäudes mit seiner Umgebung und dem umgebenden Gelände erzeugt).

B.   Prinzip B: Positiver Raum

Die Bauform entsteht durch das Schaffen von positivem Raum auf allen Seiten des Gebäudes, wobei das neue Gebäude zu allen nahe gelegenen anderen Gebäuden durch positiv geformten Außenraum in allen Richtungen verbunden wird. Bevor man also das Gebäudevolumen ausarbeitet, sollte man die schönsten positiven Außenräume lokalisieren, die die Straße zum Leben bringen, und die das Leben der Straße am meisten verbessern können. Zugleich lässt man genügend Platz für das Gebäudevolumen selbst, mit notwendiger Höhe, Dichte und auch notwendigen Quadratmetern. Das Leben des Gebäudes mit der Straße zusammen und die Art und Weise, in der sich diese zwei gegenseitig beeinflussen und auch miteinander interagieren, wird besser oder schlechter sein entsprechend der Qualität des positiven Raumes als einer wirklichen und definitiven Masse von Luft, die wohlgeformt, aber auch nützlich ist.

Und natürlich wird auch das Innere des Gebäudes so angelegt, dass alle Innenräume des neuen Gebäudes als positive Räume ausgebildet werden.

C.   Prinzip C: Gebäudevolumen werden durch positiven Raum geformt

Wenn man einmal diesen positiven Raum klar entwickelt hat, kann man das Gebäudevolumen in einer Weise formen, so dass es den positiven Außenraum erst richtig verstärkt und genaue Gestalt gibt. Dies bedeutet, dass das Gebäudevolumen dem positiven Raum folgt und nicht umgekehrt.

'Geh auf das Gelände. Versuche, dir das Gebäudevolumen in deinem inneren Auge vorzustellen und versuche, dir auch vorzustellen, wie man das gesamte Umfeld genuin heilen und verbessern kann. Das gesamte Umfeld kann vielleicht bei kleinen Projekten nur 50 Meter betragen, oder in einem großen Projekt mehrere hundert Meter über das eigentliche Projekt hinaus gehen. Alles zusammen als Ganzes sollte harmonischer sein, nachdem du das Gebäudevolumen in deinem geistigen Auge geschaffen hast.'

Effektiv versucht man, auch so zu arbeiten, dass man beim Nachdenken über das Gelände, vielleicht sogar mit geschlossenen Augen das Gelände sieht, wie es jetzt so ist, man das neue Volumen fast von allein im inneren Auge entstehen lässt und dies als eine höchst normale Angelegenheit empfindet.

D.   Prinzip D: Normale Wände und Dächer

Wände sind normale Wände, schwer und dick und mit Öffnungen darin, die deutlich unterschiedlich sind von den Wänden, so dass sich jedes Stück Wand auch als Ganzes anfühlt, und jedes einzelne Fenster als Ganzes verstanden werden kann.

Dächer sind auch normal und wohlgeformte Abschlüsse auf Gebäuden, die Gebäude mit dem Himmel verbinden und auch Abgrenzungs-Verbindungen zwischen Wand und Dach schaffen.

E.   Prinzip E: Ornament

Es gibt ein Verständnis, in dem ein Gebäude zusammen mit dem Außenraum auch irgendwie als Ornament angesehen werden kann; und Ornament im engeren Sinne spielt auch eine sichtbare Rolle in der Außen- und Innen-Konstruktion des Gebäudes.

Was bedeutet es, dass ein Gebäude ein Ornament ist oder als solches verstanden werden kann. Es bedeutet zunächst, dass es einfach schön ist. Und vergessen wir einmal für einen Augenblick Funktion, Baukonstruktion usw., so ist ein Gebäude als Ornament auch ein Ding, welches in einer gewissen Weise ein Bild des eigenen Inneren selbst abgeben kann.

Dies ist keine triviale Angelegenheit, sondern eines der wichtigsten Dinge. Es bedeutet, dass man Alles, was mit Stil zu tun hat, wie Modernismus, Post-Modernismus, Dekonstruktivismus und ähnliche Dinge, erst einmal zur Seite legen kann, und dass man einfach etwas macht mit Dach, Fenstern, Türen, Terrassen, Eingängen, großen Teilen und kleinen Teilen, was sich gut anfühlt und wohl tut, wenn man in der Nähe dieses gemachten Dings verweilt.

Man muss sich vielleicht damit abstrampeln zu verstehen, was dies bedeutet. Aber es bedeutet auch einfach, dass man dieses Gebäude wirklich mag, und dass man z. B. stolz und glücklich genug ist, dieses Gebäude als Geschenk an eine Person geben zu können, die man vielleicht liebt.

Als eine einfache praktische Vorgehensweise für das Schaffen eines solchen Ornaments mag die Regel über Maßstabssprünge hilfreich sein, die besagt, dass ein Gebäude mehrere deutliche Maßstabssprünge im Plan, in der Fassade und auch in den Details aufweisen soll.

F.    Prinzip F: Struktur und Baukonstruktion sind real

Die Struktur, das Tragwerk, funktioniert und wird ernst genommen als Essenz des Gebäudes. Alle Last abtragenden Gebäudeelemente sind real; dies gilt besonders für Fundamente, Wände, Säulen, Balken, Decken und Dachelemente.

Dies bedeutet, dass alle diese Elemente zusammen ein System ausmachen, welches die Haupträume bestätigt und ausbildet, aber zuallererst ist es ein kohärentes System, das Sinn macht und wichtige Symmetrien beinhaltet, welche auch das Gebäude als statisches System funktionieren lassen.

G.   Prinzip G: Gute Fenster

Fenster sind solide und haben gute Gestalt in der Wand. Dies bedeutet a), dass Fenster in einer substanziellen Wand sitzen, b) dass die Fensterbank funktioniert und solide ist, c) dass das Fensteroberteil gute Gestalt hat und d), dass das Fenster eine Tiefe in der Wand hat.

H.   Prinzip H: Die Form ist von dem Ort

Geometrisch gesehen, ist das Gebäude von dem Ort, an dem es steht, und beinhaltet morphologisch gesehen, die Gebäudeformen und den Charakter der Gebäudeumgebung und der umgebenden städtischen Struktur.

I.    Prinzip I: Bewegung von Menschen

Die Bewegungen von Menschen außerhalb des Gebäudes und auch innerhalb des Gebäudes sollten Erfahrungen ermöglichen und nicht nur auf rein funktionalen Überlegungen aufgebaut sein.

J.    Prinzip J: Einfachheit als Verbindung, Innen und Außen

Das Gebäude ist innen wie außen so einfach wie möglich gehalten. Dies bedeutet nicht, dass es minimal oder minimalistisch ist. Es bedeutet, dass das, was wir an der Form und Substanz jeden Teils und auch an dem Ganzen machen, immer hilft, die Einheit des Ganzen zu zementieren. Wir werden Handlungen wählen, die ein Ding mit dem nächsten verbinden, bis das Ganze so perfekt ist, dass es wie unteilbar wird, wie das Lächeln eines Buddhas.

Um diese Qualität zu erreichen, geht man über das Projekt, wie man es bis dato konzipiert und entwickelt hat, und man vereinfacht es. Im Akt der Vereinfachung versucht man zunächst, Dinge weg zu nehmen, oder man versucht, zu reduzieren oder auch zu säubern – wie das Aufkehren mit einem Besen.

Zugleich bewegt man Objekte, Teile und Räume, passt sie an in der Bemühung, Dinge zusammen zu fügen, mehr jedenfalls, als sie bisher zusammen gefügt waren – und dies durchaus auch in einem spirituellen Sinne. Man möchte, dass das Gebäude eine permanente einzige Substanz wird, und selbst, wenn man nicht ganz versteht, was das bedeutet, arbeitet man so daran, als ob man es versteht und gibt das Beste, in dieser Richtung etwas zu erreichen.

Dann vereinfacht man wieder, kehrt nochmals mit dem Besen. Man kann diesen Prozess der Vereinfachung mehrmals durchgehen während des Entwurfslebens eines Projektes. Man tut es am besten immer dann, wenn man darüber nachdenkt, was man bisher im Ganzen erreicht hat und sich fragt, wie man es noch besser machen kann.  

 

Bemerkungen am Ende

Damit haben wir nun den Beginn einer Architekturformensprache in ihrer unvollständigen, aber doch wohl verständlichen Rohform. Dazu gibt es sicherlich viele Fragen, Kommentare, Kritiken, Verbesserungsvorschläge und auch Möglichkeiten zur Weiterentwicklung grundsätzlicher Art sowohl theoretischer, als auch praktischer Art.

Abschließend möchte ich dazu hier nur zwei Dinge ansprechen.

Zum Einen geht es um die einfache Frage, ob die Studenten bekommen haben, was sie ursprünglich angefragt hatten, nämlich eine Architektur-Formensprache innerhalb unserer Architekturrichtung.

Zum Zweiten geht es um die Bedeutung und Weiterentwicklung einer solchen Formensprache.

Zu 1. Man kann durchaus sagen, dass der Wunsch der Studenten für eine neue Formensprache in unserem Fachgebiet des Entwurfs- und Bauprozesses in einer ersten Formulierung erfüllt wurde. Dabei waren einige der Studenten, die an dieser Formensprachenuntersuchung und Entwicklung in der Architektur teilgenommen haben, über mehrere Dinge überrascht:

a) Zum Einen waren sie überrascht, dass es heutzutage im Zeitalter des Individualismus möglich ist, eine gemeinsame oder auch kollektive Formensprache zu formulieren.

b) Zum Zweiten waren die Studenten über die Methode überrascht, wie man eine solche Formensprache im iterativen Spiel von Entwerfen, Analysieren und Formulieren entwickeln kann.

c) Sie waren auch darüber überrascht, dass man ein sehr konkretes Beispiel nehmen kann (Universitätsumgebung), um dann doch eine eher generelle Formensprache zu entwickeln.

d) Sie waren auch darüber überrascht, dass eine solche Sprache einfach funktioniert, wenn man sie anwendet, dass man sie befolgen kann, und immer ein recht anschauliches Ergebnis dabei heraus kommt.

e) Sie waren überrascht, dass man eine Formensprache formulieren kann, in der man nicht so sehr auf das Einzelobjekt achtet, sondern versucht, Dinge zu verknüpfen, zu verbinden, um auch eine zusammenhängende Struktur in der Stadt zu schaffen.

Einer der Studenten hat dies alles sehr einfach zusammen gefasst: "Ich möchte Gebäude entwerfen, die nicht nur von Architekten gemocht werden, sondern auch von Menschen. Und eine solche Formensprache ist ein erster Weg dahin.“

Zu 2. Bedeutung und Weiterentwicklung

Nach diesem ersten Versuch, eine Formensprache zu entwickeln, habe ich versucht, Fragen zu Formensprachen in der Architektur mit Studenten an anderen Universitäten in Dresden (Deutschland) und in Portland (USA) anzugehen. Hier ist vielleicht die Arbeit einer graduierten Studentengruppe in Portland von besonderem Interesse, da sie die von mir beschriebene Formensprache als Grundlage ihrer eigenen Untersuchungen genommen hat für die Analyse der Innenstadt von Portland in Oregon, und dies nicht nur in Hinblick auf das, was vorhanden ist, sondern mehr noch in Hinblick auf das, was zu verbessern ist. Diese Arbeit, die auch als Ausstellung fungierte, stellen zwei der graduierten Studenten innerhalb dieses Symposiums vor.[11]

Nun hatten wir auch genug Zeit in diesem Portland Seminar, unsere spezifische Formensprache im Zusammenhang der großen bestehenden Formensprachen des Modernismus, Postmodernismus (in seinen verschiedenen Spielarten) und des Neo-Traditionalismus zu diskutieren. Dazu habe ich den graduierten Studenten in Portland eine Frage gestellt, in der Formensprache eine übergeordnete Bedeutung einnimmt. Ich habe sie gefragt, was sie meinen, wo denn die Entwicklung unserer generellen Formensprache hingeht und auch, wo sie hingehen soll. Hier möchte ich zum Schluss drei Antworten und Kommentare zu dieser Frage vorlegen, die eine weitere Beschäftigung mit diesem Thema und die Arbeit an einer neuen Architektur-Formensprache als sinnvoll erscheinen lassen:

"The past architectural form languages had been established based on western Civilization and spatial perception. As we crossed over to the 21st century, the definition of a singular cultural identity becomes diffused and transformed into multicultural perception of the world. The cultural integration intertwines the architectural form languages as well. The most familiar modern example was Frank Lloyd Wright and his adapted use of the Japanese proportion system. Although his innovative combination of Western and Eastern architectural elements was highly praised, such adaptation was not new to the non-western cultures as their architectural form was constantly evolving and adapting to the western way of living and building. As the existence of a pure singular culture merges into multicultural society, the Architectural Form language can no longer remain as a singular set of rules or a movement. The understanding and formulation of a Form Language should remain as a research method for architects to understand our surrounding environments, the never-ending revolution of ‘living’, and how this transformation results in architectural manifestation, rather than a published set of rules. Personally, I believe the Architectural Language has been invented long ago. The remaining works for architects are simply the reiteration and interpretation of the language. ‘Form language’ should not dictate the appearance of an edifice, as there are always exceptions to the rules. Rather, it should set goals that result in positive human response. Perhaps the focus of the study should not be narrowed to ‘forms’ only, but a broader concept of ‘Architectural Language Investigation.’ " (Teresa Ruiz)

"In relation to our time, a movement toward a form language that is based on the geometric properties of nature is good. The twentieth century has seen a series of architecture trends based on theory and style; the natural properties transcend fashion and support an architecture that relates to people. The goal of this form language is to create built space that enhances a person's experience, and gives a place ‘more life’." (Lisa Lutton)

"I initially had some concerns regarding the implementation of a Form Language as a means of architectural design. A template of sorts to determine architectural form without specific reference to cultural and site specific needs seemed inappropriate and irresponsible. Architecture carries more responsibility to its environment than a group of people sitting in a room can determine and form by simply deciding what makes something ‘good’ vs. ‘bad’. This becomes an issue of personal preference where those practicing architecture and building things on a day-to-day basis are in effect involved in research that has more of a basis in reality and in the surroundings. We must be careful in the crafting of any language that prescribes specifics about the built environment... A Form Language should not be a code.
I do believe in the need for something along the lines of a form language if it opens conversation and allows people within the profession to see that there might just be more to the practice than filling client demands and satisfying code. If it will allow the people to worry a little less about the bottom line and express more concern about the quality of the built environment, then a Form Language as a means to begin this conversation is definitely valid. I would argue that there would be many in the profession that would stand up and challenge the notion of a form language on principle, and this alone might be the success of a Form Language. A challenge on principle is the beginning of a conversation. Heated conversations are often better than those with little fire.
The future of a form language, in my mind is exactly this, the ability to begin conversation. Though I shy from being too specific in prescribing form, I will acknowledge the validity of implementing principles derived from nature and that the value of life in architecture should be inherent. Thus begins the conversation."
(Jason Gnich)  

 


[1] D'Arcy Wentworth Thompson  On Growth and Form: The Complete Revised Edition  New York, Dover Publications 1992. (Originally published in 1942).

[2] Zu diesem Thema fand eine Konferenz im Herbst 2001 statt:  ACSA East Regional Conference:  ON GROWTH AND FORM, University of Waterloo, Toronto, October 5-7, 2001

[3] Chistopher Alexander, Sara Ishikawa et.al. A Pattern Language  Oxford University Press, New York, 1977.

[4]  Chistopher Alexander, Sara Ishikawa et.al. Eine Muster-Sprache  Loecker, Wien, 1995. (Herausgeber: Hermann Czech).

[5] Christopher Alexander The Nature of Order  Oxford University Press, New York (im Druck).

[6] Christopher Alexander, Hajo Neis et.al. A New Theory of Urban Design   Oxford University Press, New York, 1987.

[7] Die Projekte 'Eishin College Campus', 'Komagome Apartment Gebäude', 'Shelter for the Homeless' (Julian Inn), und auch das 'Parkstadt Projekt' in Frankfurt sind in mehreren Zeitschriften und Büchern veröffentlicht. Für den 'Eishin Campus', und das 'Shelter for the Homeless' siehe das Buch von Howard Davis: The Culture of Building  Oxford University Press, New York, 1999 und die Japanische Zeitschrift a+u: 93:08.

[8]  Hajo Neis "Lebendige Architektur" in: Gutschow, Kirpichew, Neis, Rang Schule des Sehens   Fachhochschulverlag Frankfurt 2000, Seiten 34-45.

[9] Christopher Alexander and Hajo Neis "A FORM LANGUAGE FOR A NEW ARCHITECTURE," UC-Berkeley, Fall 1999.

[10] Siehe hierzu auch unter: www.patternlanguage.com

[11] "Form Language for Portland, Oregon: An Exploratory Exhibition from the University of Oregon", Portland Program, Winter 2001. (Ausstellung in Portland, USA und in Dresden, 2001).


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