Dr. Jörg Biesler



Jörg Biesler ist gelernter Fachmann für Kunst und Architektur. Als Fragesteller ist er Autodidakt, begann aber mit dem Training gleich nach radebrechender Aneignung der Sprache: Ein ausgesprochen neugieriges Kind, das seinem Geburtsjahrgang 1968 alle Ehre machte und erst einmal alles in Frage stellte. Mehrere Familienmitglieder haben seitdem Löcher im Bauch. Das frühe "Wie geht das?" führte zu einer intensiven Beschäftigung mit den Naturwissenschaften während der Schulzeit. Auch der rege Experimentierbetrieb hinterließ Spuren – im Keller seiner Eltern diesmal, der regelmäßig von kleineren Explosionen und folgenden Ascheregen betroffen war.

Studiert hat Jörg Biesler Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Interessiert hat ihn dabei stets die Frage nach dem Zustandekommen von Urteilen, weshalb er sich in seiner Promotion mit dem Entstehen unseres heutigen Blicks auf die Architektur beschäftigt hat.

Gefragt nach seinen wesentlichen beruflichen Eigenschaften nennt er Neugier und Meinungsfreude und fügt hinzu, dass ihm die kontroverse Diskussion am liebsten sei, weil im konsequenten, aber kultivierten Streit der Positionen Vermutungen und Vorurteile am leichtesten als solche erkannt werden könnten.

Auf welchen vermuteten Gewissheiten eigentlich unsere Haltung zu Welt, unser Urteil über eine Theateraufführung, ein Bild oder die Frisur des Nachbarn beruht, das beschäftigt ihn auch beruflich. 1986 erschien sein erster Artikel im Lokalblatt seiner Heimatstadt Gelsenkirchen – darin ging es um das Für und Wider der Volkszählung – und seitdem arbeitet er für diverse Tageszeitungen und Radiostationen, seit 1995 vorwiegend für den WDR. Dort moderiert er nicht nur das Kulturmagazin SCALA, kommentiert kulturelle Ereignisse und rezensiert künstlerische Produktionen, sondern spürt auch in der SCALA-Reihe "Gekauft, gefunden, geerbt" der Kulturgeschichte von schönen Dingen aus dem Besitz von Hörerinnen und Hörern nach.

 

Bisherige Veröffentlichungen in "Wolkenkuckucksheim – Cloud-Cuckoo-Land – Vozdushnyi zamok":


biesler@kunstgeschichte.rwth-aachen.de