Ulrich Conrads wurde am 27. Oktober 1923 in Bielefeld geboren, hat 1942 das
Abitur gemacht und 1946 bis 1951 in Marburg Kunstgeschichte, Archäologie,
vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie, Soziologie und
Theaterwissenschaft studiert.
1951 wurde er mit einer Dissertation über ‚Dämonen und Drolerien an
französischen Kirchenbauten des 12. Jahrhunderts’ promoviert.
Von 1950 bis 1952 war er Redaktionsassistent von Leopold Zahn bei der
Monatszeitschrift ‚Das Kunstwerk’.
Von 1952 bis 1954 war er Redakteur der Monatszeitschrift ‚Baukunst und
Werkform’, die er leitend von 1954 bis 1957 weiterführte.
Vom Juli 1957 bis zu seiner Pensionierung Ende 1988 war Ulrich Conrads dann
Chefredakteur der in Berlin wöchentlich erscheinenden Fachzeitschrift ‚Bauwelt’.
1964 gründete er die ‚Stadtbauwelt’ als Vierteljahresschrift für Stadtplaner und
Städtebauer, deren Chefredakteur er ebenfalls bis 1988 war.
1981 initiierte er die zweisprachige Fachzeitschrift ‚Daidalos’, deren
Herausgeber und Chefredakteur er bis 1988 war.
1963 gründete Ulrich Conrads die Buchreihe ‚Bauwelt-Fundamente - Quellwerk zur
Entwicklung von Architektur und Städtebau im 20. Jahrhundert’.
1981 gründete er zusammen mit Manfred Sack die Reihe ‚Reissbrett.
Werkstattberichte’.
Seit 1999 gibt er zusammen mit Helmut Geisert ausgewählte Reprints zur
Architektur in der Reihe ‚Architectura Universalis’ heraus.
Seine Publikationen sind so zahlreich, dass sie nicht einmal ansatzweise
aufgelistet werden können. Er hatte und hat eine sehr rege Vortragstätigkeit an
Hochschulen, bei Berufsverbänden, Stadtverwaltungen, Wirtschaftsvereinigungen
und auf Konferenzen.
Sehr umfangreich sind auch seine Arbeiten für Radio und Fernsehen; hier können
eine monatliche Sendereihe im RIAS Berlin in der Zeit von 1960 bis 1972 ‚Zum
neuen Bauen – in dieser Zeit’, Features über ‚Der Blick aus dem Fenster. Das
unverstellte Berlin’, ‚Was ist Städtebau’, ‚Vom Wohnen der Deutschen’ sowie
‚Mieter und Vermieter’ (zwischen 1960 und 1992) hervorgehoben werden.
Ulrich Conrads hat die erfolgreiche Medien-Kampagne für die Realisierung des
Scharoun-Entwurfes für das neue Haus der Berliner Philharmonie initiiert und
durchgeführt, hat mit seinem Aufruf ‚Mies muss in Berlin bauen’ durchgesetzt,
dass Mies van der Rohe mit dem Bau der Nationalgalerie in Berlin beauftragt
wurde, hat mit Kyra Strombergs und Julius Posener beim Bundestag mit Erfolg
interveniert, um das von Persius und Stein 1845-1847 errichtete Krankenhaus
Bethanien, dessen Abriss bereits genehmigt war, zu erhalten und hat zusammen mit
dem damaligen Frankfurter Baudezernenten Haverkamp die Bank für Gemeinwirtschaft
(heute: SEB Bank) veranlasst, einen ‚Deutschen Städtebaupreis’ auszuschreiben,
dessen jährliche Vergabe er bis vor Kurzem organisiert und geleitet hat.
Im Juni 2001 hat ihm die Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und
Stadtplanung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus die
Ehrendoktorwürde verliehen. Im November 2002 haben dann der Lehrstuhl Theorie
der Architektur der BTU Cottbus und die Internationale Zeitschrift für Theorie
und Wissenschaft der Architektur ‚Wolkenkuckucksheim – Cloud-Cuckoo-Land –
Воздушный
замок’ zu seinen Ehren
eine Konferenz zur Kritik der Architekturkritik durchgeführt. Ulrich Conrads hat
zwei die Konferenz rahmende Vorträge gehalten, die im Internet zugängig sind:
‚Ein Schlusswort als Prolog’ und ‚Ein Prolog als Schlusswort’ (s. u.).
Zudem gibt es ‚Ulrich Conrads live von der Konferenz’ in einem Video, das als
Streamer ebenfalls im Netz zugängig ist:
rtsp://aruba.mmz.tu-cottbus.de/BTU-Videothek/Conrads/conrads.rm
Die Texte der gesamten Konferenz sind zu seinem 80. Geburtstag im Oktober 2003
auch als Buch erschienen:
Ulrich
Conrads, Eduard Führ, Christian Gänshirt (Hrsg.)
Zur Sprache
bringen. Kritik der Architekturkritik.
Münster, Berlin, New York. 2003 (ISBN 3-8309-1304-4).
(Theoretische Untersuchungen zur Architektur, Band 4).
Bisherige Veröffentlichungen in "Wolkenkuckucksheim – Cloud-Cuckoo-Land – Vozdushnyi zamok":