F. Zimmermann, Ch. Edmaier,
A. Lederer, R. Schäfer
H. Nagler, U. Poerschke
E. Pahl-Weber, Ch. Keller
Das Auditorium
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Anlässlich der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Brandenburgischen
Technischen Universität Cottbus (BTU) im Juni 2011 veranstaltete die
Internationale Zeitschrift zur Theorie der Architektur „Wolkenkuckucksheim –
Cloud-Cuckoo-Land – Воздушный замок“ gemeinsam mit der Fakultät für
Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung ein Podiumsgespräch unter
dem Titel: ‚architectura‘. Über Qualität und Innovation im
architektonischen Studium. Das Gespräch sollte die Präsentationen von „exzellenten“ und „innovativen“
Studiengängen und neuen methodischen Ansätzen im Bereich der Lehre zur
Architektur, die „Wolkenkuckucksheim“ mit der vorliegenden Ausgabe
versammelt, im Sinne eines kritischen Diskurses ergänzen.
Vor diesem Hintergrund kamen auf Einladung von Heinz Nagler,
Professor für Städtebau und Dekan der Fakultät 2 (BTU) und Eduard
Heinrich Führ, Professor em. für Theorie der Architektur und
Herausgeber von „Wolkenkuckucksheim“ folgende Diskutierende zusammen:
Elke Pahl-Weber, Professorin und Leiterin des
Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Ute Poerschke,
Professorin an der Pennsylvania State University, Rudolf Schäfer,
Professor em. und Präsident der Deutsche Dekane- und
Abteilungsleiterkonferenz für Architektur, Raumplanung und
Landschaftsarchitektur (DARL), Angela Uttke, Professorin
für Städtebau und Siedlungswesen an der TU Berlin, Frank Zimmermann,
Architekt in Cottbus, Christine Edmaier, Vizepräsidentin
der Architektenkammer Berlin, Jürgen Hasse, Professor für
Geographie und Didaktik der Geographie an der Goethe-Universität
Frankfurt/Main, Christian Keller,
Architekt in Cottbus und stv. Landesvorsitzender des BDA Brandenburg,
Arno Lederer, Professor für öffentliche Bauten an der TU
Stuttgart und dort Dekan der Fakultät für Architektur und Stadtplanung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Claudia Schwartz,
Redakteurin der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
Die Ausgangsfrage des Podiumsgesprächs lautete zunächst: Was müssen
Studierende der Architektur heute lernen? In der folgenden Diskussion wurde
diese Frage vor dem Hintergrund der Bologna-Reform und den damit
entstandenen Master-Studiengängen in der Architektur, aber auch der
Ausbildungssituation an Universitäten und Fachhochschulen sowie der Lage am
Arbeitsmarkt diskutiert. Dabei ließen sich zwei Grundtendenzen im
Meinungsbild ablesen: Einmal jene, dass die unbestrittenen Kernkompetenzen
im Architekturstudium – Entwerfen und Konstruieren – durch das
„systematische Aktivieren von Schnittstellenkompetenzen“ (R. Schäfer)
ergänzt und gestärkt werden müssten, womit sich neue Profile, Ränder und
Felder des Studiums wie neue Arbeitsmöglichkeiten definieren ließen. Auf der
anderen Seite wurde mehrfach für das Verständnis von Architekten/innen als
„Generalisten/innen“ plädiert und die Ausdifferenzierung in zahlreiche
Masterstudiengänge als ein mögliches „Missverständnis“ (E. Pahl-Weber)
benannt. Als ein perspektivischer Vorschlag wurde die Position eingebracht,
die für die Möglichkeit und die Offenheit plädierte, Architektur sehr wohl
als Ausbildungsdisziplin zu denken, die aber nicht zwingend zum
kammerkonformen Berufsbild Architekt/in führen müsse (E. Führ).
Insgesamt ist das Podiumsgespräch als ein offenes Projekt begriffen worden,
mit dem Fragen aufgeworfen, wohl nicht letztgültig beantwortet, aber
weiterhin zur Diskussion gestellt werden müssen.
Die Videomitschnitte der Diskussion sind unter folgendem Link abzurufen:
Abbildungsnachweis:
Fotos und Filmaufnahmen: Multimediazentrum BTU Cottbus, 2011
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