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Im Frühjahr 1999 brachte
die Bundesarchitektenkammer (BAK) und der Bund Deutscher Architekten BDA die
"Initiative Architektur und Baukultur“ ins Gespräch; im Herbst 2000 wurde sie
vom damaligen Bundesbauminister Klimmt auf den Weg gebracht.
Eine Lenkungsgruppe aus
Vertretern der Kammern und Verbände, Kommunen und Ländern begleitete die
Initiative und traf sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch.
Unter dem Label
„Initiative Baukultur“ wurden zahlreiche Veranstaltungen wie das
Architekturquartett in Berlin, diverse Ausstellungen, Symposien und Kongresse
veranstaltet.
Im Frühjahr 2002 legte
das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) den ersten
Statusbericht „Baukultur in Deutschland“ von Prof. Dr.-Ing. Gert Kähler /
Hamburg vor.
Dieser Statusbericht
analysiert die gegenwärtige Lage der Baukultur in Deutschland und gibt konkrete
Empfehlungen an den Staat, an die öffentlichen und die privaten Bauherren, die
Planer, die Bauwirtschaft, sowie an Schule und Bildungswesen.
Die Bundesregierung
übernahm den Bericht und leitete ihn dem Bundestag zu. Im Sommer 2002 und im
Herbst 2003 diskutierte das Parlament beachtenswert positiv über alle
Parteizugehörigkeit hinaus das Thema Baukultur.
Aus der „Initiative
Baukultur“ entstand die Idee der Einrichtung einer Bundesstiftung Baukultur,
welche der Baukultur ein höheres Maß an Aufmerksamkeit und öffentlichem Gewicht
verschaffen soll.
Wir werden oft gefragt:
Brauchen wir „noch eine Einrichtung“ in Gestalt einer Bundesstiftung Baukultur?
Die Antwort auf dem
Konvent der Baukultur am 4. April 2003 fiel eindeutig aus:
Nein!
“Eine Stiftung Baukultur kann nicht einfach
das tun wollen, was viele andere bereits seit längerer Zeit mit großem Einsatz
und gar nicht ganz erfolglos tun.
Die Stiftung Baukultur
muss etwas tun, was bisher kein Akteur getan hat oder tun könnte.
Die Stiftung ist:
ein Seismograph,
ein Alarmmelder,
ein Diskussionsstifter,
ein Kommunikator -
vielleicht sogar ein Störenfried.
Die wichtigste Voraussetzung dafür ist: Sie muss unabhängig sein und gleich weit
entfernt von allen, die etwas mit dem Bauen zu tun haben. Nur so wird sie eine
eigene Stimme bekommen und ernst genommen werden.“
(Ullrich Schwarz, 2003)
Welchen Aufgaben wird sich
die Stiftung widmen?
Die Stiftung wird sich auf
sechs Instrumente beschränken. Sie ist nicht als Förderstiftung geplant, sondern
hauptsächlich Kommunikation fördernd.
Die Instrumente der
geplanten Stiftung Baukultur
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Das „Netzwerkgespräch“
bietet eine Plattform für den bundesweiten Erfahrungsaustausch für die vielen architekturvermittelnden Einrichtungen und bringt interessante lokale und
private Initiativen ans Licht der öffentlichen Wahrnehmung.
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Der „Bericht zur Lage der
Baukultur“ eines unabhängigen Sachverständigenrates berät die Bundesregierung
bei der Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für die Baukultur.
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Das „Schwarz-Weiß-Buch“
aus der Feder unabhängiger Autoren soll Qualitätsmaßstäbe der Baukultur an
konkreten Beispielen verdeutlichen und demonstrieren, Mut zur Debatte und auch
zur Kontroverse haben, Diskussionen anstoßen.
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Der Wettbewerb „Hauptstadt
der Baukultur“ orientiert sich an der publikumswirksamen Europäischen
Kulturhauptstadt bzw. der Bundesgartenschau. Mit dem Unterschied, eine
nachhaltige Entwicklung für die jeweilige Stadt/Region anzuregen und Baukultur
in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu bringen.
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Das „Experiment Baukultur“
will außergewöhnlich innovative Bauaufgaben fördern, die auch international
beachtet werden. Damit sollen u. a. Impulse für Forschung und experimentellen
Städtebau gegeben werden. Ein Beispiel ist das Aufwindkraftwerk von Jörg
Schlaich.
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Die „Qualitätsoffensive
Baukultur“ soll besondere Planungs- und Bauleistungen aus Deutschland
international stärker herausstellen bspw. durch Ausstellungen oder Beiträge auf
der Architekturbiennale Venedig.
Wer unterstützt den Aufbau
der Stiftung?
Der Stiftungsaufbau wird
durch Projektzuschüsse des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen BMVBW, Zuschüsse der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Planer
und Architekten und durch die Mitgliedsbeiträge des Fördervereins finanziert.
Peter Conradi, Präsident
der Bundesarchitektenkammer, Karl Heinrich Schwinn, Präsident der
Bundesingenieurkammer, Achim Großmann, Parlamentarischer Staatssekretär beim
BMVBW und Karl Ganser, ehem. Leiter der IBA Emscher Park sind die Moderatoren
der Stiftung und treiben das Projekt voran.
Unterstützt werden die
Moderatoren vom so genannten „Gründerkreis“, bestehend aus 125 Personen, die
sich im Jahr 2002 über die zentralen Inhalte der Stiftung berieten und zum „1.
Konvent der Baukultur“ einluden.
Der „Konvent der
Baukultur“ versammelt sich alle zwei Jahre und berät die Stiftung fachlich.
Mitglieder des Konvents sind Preisträger der bundesweit bedeutendsten Preise der
letzten fünf Jahre aus den Bereichen:
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Landschaftsplanung/Landschaftsarchitektur,
-
Städtebau,
-
Ingenieurbau,
-
Architektur/Innenarchitektur,
-
Architekturkritik,
-
Denkmalschutz,
-
Bauherren/Kredit- und
Wohnungswirtschaft.
Ständige Gäste des
Konvents sind die preisgebenden Institutionen, Jurymitglieder und Bauherren.
Der Konvent verjüngt sich
laufend, da neue Preisjahrgänge hinzukommen, ältere aus dem Konvent
ausscheiden.
Im April 2003 fand in Bonn
im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestags der 1. Konvent der Baukultur
mit Reden von Bundespräsident Johannes Rau, Bundesminister Dr. Manfred Stolpe (BMVBW)
und Staatsministerin Christina Weiss statt. Der Konvent diskutierte das Vorhaben
der Stiftung Baukultur und nahm die Grundsätze für die Aufgaben und Instrumente
der geplanten Stiftung zustimmend zur Kenntnis.
Weiter wurde eine Vielzahl
an Referaten zu zentralen Inhalten der Baukultur zu folgenden
Themenschwerpunkten gehalten:
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Die Kommunikation
über/in der Baukultur.
-
Avantgarde, Innovation
und Experiment.
-
Die Kultur der
Ingenieurbauwerke.
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Landschaft.
Am 2. Tag fanden die
Beratungen der Konventmitglieder statt. Es wurde beschlossen, ein Präsidium zu
wählen.
Im Herbst 2003 wählten
die 490 Mitglieder des Konvents in Form einer Briefwahl mit einer
Wahlbeteiligung von 81 % aus ihren Reihen ein Präsidium mit 20 Mitgliedern, das
im November 2003 zum ersten Mal zusammentrat und nun die Aufgaben der geplanten
Stiftung weiter ausformen wird. Dem 20-köpfigen
Gremium gehören in Zukunft an: Jörg Schlaich, Werner Sobek, Christoph Ingenhoven,
Christiane Thalgott, Werner Durth, Michael Krautzberger, Werner Sewing, Ingeborg
Flagge, Thomas Sieverts, Manfred Sack, Peter Kulka, Kaspar Kraemer, Hartmut
Häußermann, Gottfried Kiesow, Florian Nagler, Louisa Hutton, Meinhard von
Gerkan, Wolfgang Kil, Markus Allmann und Bernd Hunger. Angela Bezzenberger wurde
für den Bereich der Landschaftsarchitektur kooptiert. Somit besteht das
Präsidium aus 21 Personen.
Im Oktober 2003 wurden
erstmalig alle Architekten/Ingenieure auf breiter Basis über die Stiftung
informiert und um Unterstützung durch einen persönlichen Beitrag gebeten.
Die nächsten Schritte auf
dem Weg zur Stiftung werden die Begleitung des Gesetzgebungsverfahrens zur
Stiftung sein, die inhaltliche Vorbereitung des 2. Konvents der Baukultur und
die thematische Begleitung des nächsten Baukulturberichts.
Mit Inkrafttreten des
Gesetzes, sprich der Gründung der Stiftung, wird im Frühjahr 2005 gerechnet,
zeitgleich mit dem 2. Konvent der Baukultur.
Der
Prozess der Gründung einer Bundesstiftung Baukultur wird begleitet und
unterstützt durch den Förderverein Bundesstiftung Baukultur e. V. mit Sitz in
Berlin. Vorstandsmitglieder sind: Ullrich Schwarz (Vorsitzender), Kaspar
Kraemer, Engelbert Kortmann, Klaus Bollinger, Jörg Haspel, Bernd Hunger, Ulla
Luther, Teja Trüper, Julian Wekél, Engelbert Lütke Daldrup.
Weitere
Informationen:
www.bundesstiftung-baukultur.de
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