8. Jg., Heft 2 (März  2004)    

 

___Stephan Willinger
Bonn
  Die Baukulturen der Gesellschaft
Überlegungen zur Konstruktion einer wirkungsvollen Architekturpolitik

 

    Der Begriff Baukultur wird in der seit einigen Jahren aufkommenden Debatte oft mit einer Selbstverständlichkeit gebraucht, die nicht der Realität des Planens und Bauens entspricht und kulturtheoretische Erkenntnisse ignoriert. Der Begriff öffnet ein breites Spektrum an Bedeutungen. Wer heute über Baukultur spricht muss deshalb eigentlich erklären, was er damit meint. Der Titel der Konferenz fügt dieser Unsicherheit eine andere hinzu: er erweitert den Begriff Baukultur um Stadtkultur und Lebenskultur und fordert so implizit einen Blick, der weit über die gebaute Umwelt hinausgeht.

Im Folgenden wird eher davon ausgegangen, dass der Baukultur-Begriff zwar aufgeweitet, nicht aber aufgelöst werden sollte, da er durchaus Potenziale birgt und dass er durchaus operationalisierbar und gesellschaftlich interessant ist. Dazu muss man ihn aber auf eine ungewohnte Art und Weise betrachten. Der Vorschlag lautet, Baukultur im Gegensatz zur traditionellen Sichtweise nicht monozentrisch zu definieren, sondern sie als ein plurales Phänomen zu verstehen. Dabei dient als Bezugspunkt der Diskurs um die Initiative Baukultur des Bauministeriums, der die Begriffsverwendung in den vergangenen drei Jahren geprägt hat.


Zur Pluralität der Baukulturen

Baukultur wird in der jüngeren Diskussion meist nicht nur auf die Ästhetik von Gebäuden bezogen, sondern auch auf alle Einstellungen, Bewertungen und Verfahren, die zur Entstehung von Bauten führen. Nach einer Definition Gert Kählers geht es um die „Planung von und den Umgang mit der gebauten Umwelt“
[1]. Gegenüber früheren eher baukünstlerischen Definitionen hat also ein inhaltlicher Begriffswandel stattgefunden. [2]

Ein weiterer – struktureller – sollte folgen: In der traditionellen Sicht der Baukultur kann diese von ihrem Gegenteil klar abgegrenzt werden. Quasi natürlich ergeben sich Zonen der Kultur und der Unkultur. So bezeichnet Ulrich Hatzfeld vom Bauministerium Nordrhein-Westfalen Tankstellen, Gewerbehöfe und periphere Einkaufszentren als baukulturelles Niemandsland. Und Karl Ganser fordert ein Bekenntnis zu den Grundwerten der Baukultur: Achtung der Geschichte, Wahrung von Identität, Regionalität, Schönheit.
[3]

Als politische Statements in einem bestimmten Kontext mögen solche Äußerungen erforderlich sein, einer reflektierten Auseinandersetzung dienen sie aber nicht. Und was sie ebenfalls fragwürdig erscheinen lässt: sie finden auch in der praktischen politischen Diskussion um städtebauliche Konzepte und Regelwerke keinen rechten Widerhall. Es fehlen Adressaten, die mit den Vorwürfen und Moralkodexen der einen Baukultur umgehen können und wollen.

Wäre es da nicht besser, realistischer und theoretisch fundierter, Gewerbegebiete als Ausdruck ganz spezifischer Baukulturen anzusehen und damit auch zu akzeptieren, dass in der Gesellschaft nicht nur die eine, sondern eine Vielzahl von Baukulturen legitimerweise nebeneinander existieren. Dann könnte man allen Bereichen unserer Städte und Landschaften unvoreingenommen und mit großer Offenheit für die unterschiedlichen Lesarten begegnen
[4]. Die hier vorgeschlagene These ist, dass die Verwendung eines pluralistischen Baukulturbegriffs geradezu eine Bedingung für wirkungsvolle Politik ist. [5] Eine Baukulturdebatte handelt dann nicht von Kultiviertheit, sondern von Entscheidungsprozessen, von demokratischen Strategien. Und Baukultur kann so – um nochmals auf den Titel der Konferenz einzugehen – umso mehr Teil einer Stadtkultur und Lebenskultur werden, weil sie die Vielfalt des Streitens, Argumentierens, Entscheidens, Bauens und Nutzens in den Städten und damit die handlungsrelevanten Aspekte für das tägliche Leben widerspiegelt.


Welche Baukulturen?

Betrachtet man das Planen und Bauen in der eben skizzierten Perspektive, dann erscheint es nicht mehr vor allem als Problem, sondern als kommunikative Herausforderung. Man kann dann beobachten, wie die verschiedenen beteiligten Akteure die Welt, die Stadt und das einzelne Grundstück ganz spezifisch bearbeiten und sich dabei zunächst um andere Sichtweisen nur ganz selektiv zu kümmern brauchen. Handwerksmeister, die sich einfache Trapezblechhallen in nicht-integrierte Gewerbegebiete bauen lassen, stehen dann nicht als Stümper und Ignoranten da, sondern als wohl kalkulierende Akteure, die versuchen ihre Zielsetzungen optimal umzusetzen.

Vorgeschlagen wird also, die unterschiedlichen Baukulturen der Gesellschaft vor allem in den sozialen Systemen zu suchen. Dort wird eine Brachfläche entweder als Schandfleck (Politik), als Renditeobjekt (Makler), als Chance ökologischer Aufwertung (Naturschutz), als potenzielle Spielfläche (Kinder) oder als neuer Lebensraum (Nicht-Sesshafte) gelesen. Man muss beobachten, welche Baukulturen in den relevanten Teilsystemen der Gesellschaft existieren, welche Werthaltungen und Einstellungen Kommunalpolitik, Bau- und Immobilien­wirtschaft und Architekturbüros ihren Entscheidungen und Handlungen zugrunde legen.
[6]

Belege für diese Sichtweise finden sich in verschiedenen Arbeiten, die sich auf die jeweiligen Semantiken der Akteure einlassen und so einen unvoreingenommenen Blick auf ihre Einstellungen und Handlungsweisen richten können. So weist Ulf Matthiesen
[7] auf die je nach biografischem Hintergrund und Milieuzugehörigkeit unterschiedlichen Einstellungen von Vorstadtbewohnern hin, aus denen ganz unterschiedliche Baukulturen resultieren. Die jüngst von Erika Spiegel [8] vorgestellte Beschreibung zweier (hierarchischer) Baukulturen (von Experten – Laien) sucht zwar in der richtigen Richtung, greift aber dann doch zu kurz und entspricht nicht den heterarchischen Wertesystemen unserer komplexen, funktional und semantisch ausdifferenzierten Gesellschaft.


Baukulturpolitik auf Bundesebene: Die Methodik der Initiative Baukultur

Der Blickwinkel soll nun auf ein ganz spezifisches Feld verengt werden: auf die Baukulturpolitik. Was kann das Ziel eines solchen Politikfeldes sein, wenn Baukultur so in Pluralität aufgelöst wird? Schönheit jedenfalls nicht. Und die Entwicklung eines neuen dominanten Codes ist auch nicht mehr möglich, eine neue „Leitkultur“ kann (und soll) nicht entwickelt werden.

Wichtigstes Merkmal der Initiative Architektur und Baukultur ist ihre Mechanik als ergebnisoffener Prozess.
[9] Dieses Vorgehen beruht auf dem Verständnis eines aktivierenden Staates, der nichts regelt, sondern Akteure vernetzt und dabei zwischen den verschiedenen und oft nur schwer überbrückbaren Welten von Verwaltungen, Immobilienbranche und Praktikern vermittelt. Die Methodik der Initiative besteht darin, alle baukulturell relevanten auf Bundesebene tätigen Gruppen in den Prozess der Politikformulierung einzubeziehen. Ziel ist der Abbau von Feindbildern, das Sitzen um den Runden Tisch ist eine Vertrauen schaffende Maßnahme, die eigentlich unversöhnliche Gruppen in ein Gespräch verwickeln soll. Diese müssen eine gemeinsame Sprache finden, um über Ihre Baukultur(en) zu reden. Damit wird die Kontingenz von Baukultur akzeptiert. Die Initiative entspricht mit dieser Konstruktion der o. g. Pluralität von Baukulturen (wenngleich natürlich auf der Bundesebene viele Gruppen nicht fassbar sind).

Der Staat tritt als Moderator auf, der die Selbstorganisation der beteiligten Akteure unterstützt. Die Baukulturpolitik des Bundes beschränkt sich im Wesentlichen auf die Thematisierung eines (für wichtig gehaltenen) Begriffs in der gesellschaftlichen Diskussion. Günstig für eine Verständigung ist dabei, dass „harte“ Politikbereiche ausgeklammert bleiben.

Mit dem breiten Baukultur-Begriff der Initiative (er umfasst – wie oben beschrieben – die Planung, Herstellung und Nutzung der gebauten Umwelt (nicht nur der Gebäude) auch mit ihren „unsichtbaren“ Aspekten (Kommunikation, Planungskultur)) entstand auch eine gewisse Diffusität. Damit wurde Baukultur zwar zeitgemäß konzeptualisiert, aufgrund der begrifflichen Unschärfe konnte das traditionelle normative Verständnis von Baukultur aber bislang nicht abgelöst werden, das deshalb im Diskurs ständig mitschwingt und regelmäßig als Referenz dient. Immer noch oszilliert das Sprechen über Baukultur zwischen ästhetischem und prozessualem, bzw. zwischen normativem und pluralistischem Baukultur-Begriff. Dies hat Folgen: So schrieb die Journalistin Kristin Kerstein schon 2001: „Es ist schwer vermittelbar, dass es sich bei dem Vorhaben (der Initiative) um den zögerlichen Beginn einer langfristigen Neudefinition der Rolle des Staates bei der Förderung von Architektur und Baukultur handelt und um die Suche nach Instrumenten.“
[10]

Eine gewisse Verbreitung wird allerdings dadurch erleichtert, dass Baukultur als positiv konnotiertes Thema den Zugang zu Teilsystemen und Personen ermöglicht, die sich gegenüber den altbekannten Appellen der üblichen Verdächtigen (aus Architektenschaft, Publizistik und Wissenschaft) erfolgreich immunisiert hatten.
[11] „Der Kulturbegriff funktioniert wie ein Köder, den die moderne Gesellschaft auslegt, um auch und gerade ihre Kritiker für sich einzunehmen“ [12].


Die Initiative als Modell weiterdenken: Reflexivität und Lernen

Wie könnte man Baukulturpolitik noch wirkungsvoller konstruieren, wenn auf direkte hierarchische Steuerung verzichtet werden soll und ein informeller Verständigungsprozess das Zentrum der Politikgestaltung darstellt? Vor dem Hintergrund des Gesagten ist dies nur durch eine noch bessere (zielgerichtete) Kommunikation zwischen den Akteuren möglich. Zwar ist die moderne Gesellschaft durch widersprüchliche Rationalitäten der Akteure und durch Intransitivität der Zielsetzungen charakterisiert, aber ebenso durch eine hohe Kontextsensitivität der Systeme, die sich ständig gegenseitig beobachten
[13]. Diese könnte zur Verfeinerung des baukulturpolitischen Instrumentariums genutzt werden.

Ein Verständigungsprozess, der dann auch Folgen hat, müsste vor allem darauf aufbauen, einen gemeinsamen Bezugsrahmen zu konstruieren, der einzelne nutzungsspezifische Codes übergreift. „Dieser Bezugsrahmen ermöglicht es den Akteuren, ihre Belange nicht als unabhängige, gar sich wechselseitig ausschließende, sondern als interdependente Ziele zu beschreiben.“
[14] Durch die gemeinsame Entwicklung des Baukultur-Begriffs im Rahmen der Initiative wurde ein solcher Rahmen gebildet, der Begriff ist komplex definiert, angereichert mit den Baukulturen möglichst vieler Akteure. [15] Die Kenntnis der jeweils anderen Rationalitäten, die zugleich Realisierungs­bedingungen der eigenen Ziele sind, befähigt die Akteure, ihre Interessen reflexiv zu verfolgen. Die eigenen Ziele werden dann so präsentiert, dass sie sich in den jeweils anderen Sichtweisen sinnvoll reformulieren lassen. „Die Plausibilität der eigenen Anliegen bewirken sie bei anderen Akteuren dadurch, dass sie zur Begründung nicht auf ihre Organisationsziele bzw. die Anforderungen der durch sie vertretenen Nutzergruppen rekurrieren, sondern auf den Wert ihrer Ziele im Interesse der anderen.“ [16] So entsteht Anschlussfähigkeit in den unterschiedlichen sozialen Gruppen.

Natürlich hat eine solche Vereinbarung zwischen Bundespolitik und den Bundesverbänden der planenden Berufe und der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft über baukulturelle Kriterien keine unmittelbare Umprogrammierung in einzelnen Unternehmen zur Folge. Die Akteure werden aber durch solche Situationen veranlasst, von ihren Standardkonzepten abzurücken und komplexere Varianten zu erproben. Sie könnten Projekte erfinden, die es noch nicht gibt. Es entstehen Spielräume für Lösungen, die auch am Gemeinwohl orientiert sind, ohne den partikularen Interessen zuwiderzulaufen.
[17] Mit solchen in Stadt- und Regionalplanung schon praktizierten Kommunikationsformen [18] stände auch im Bereich der Baukulturpolitik ein Verhandlungsmodus zur Verfügung, der Anforderungen in dem Maß berücksichtigt, in dem diese einen Zusatznutzen zu anderen Nutzungszwecken versprechen. Baukultur könnte ein „diskursiver Schlüssel“ zur Lösung von Problemen werden.

Die Neuheit des Themas und das breite Baukulturverständnis der Initiative bieten hier zwar Chancen, es fehlt aber bislang an einer operationalisierbaren Zuspitzung. Als erstes (und bislang einziges) gelungenes Beispiel eines solchen reflexiven Projektes kann der aus Partnern der Initiative gebildete Arbeitskreis Gewerbegebiete angesehen werden. Hier suchten Architekten und Ingenieure, Bauherren und Städte gemeinsam nach Ansatzpunkten für baukulturelle Qualitäten in den oben beschriebenen „baukulturfreien Zonen“.
[19]



Fazit

Viel über Baukultur zu reden und dieses Gespräch für möglichst viele Akteure öffnen, ist also der erste Schritt. Von moralischen Appellen sollte man dabei aber eher Abstand halten, denn, so Niklas Luhmann: „Wer sich moralisch engagiert hat, kann schwer nachgeben, weil seine Selbstachtung auf dem Spiel steht. ... Diese Problematik führt bei Dissens rasch zum Streit“
[20]. Die Methodik der Initiative Baukultur entspricht diesen Anforderungen.

Das baukulturelle Niveau kann man nur heben – so das Ergebnis dieser Überlegungen –, wenn man die Qualität der Diskurse und Verhandlungen über die gebaute Umwelt verbessert! Gute Baukulturpolitik müsste dann die Voraussetzungen schaffen, damit möglichst viele gut informierte Verhandlungssysteme entstehen können.
[21]

 


Anmerkungen:

[1] Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Hrsg.); Gert Kähler (Bearbeiter) Statusbericht Baukultur in Deutschland, 2001, S. 18

[2] vgl. hierzu ausführlicher Stephan Willinger: Baukultur ist unsichtbar! Ein Begriffswandel eröffnet neue Perspektiven, in: RaumPlanung H. 103, 2002, S. 186 ff.

[3] vgl. Förderverein Deutsches Architektur Zentrum Berlin e.V. (im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen: Eine Nationale Stiftung Baukultur? Innovation, Integration und Kommunikation durch Baukultur zur Weiterentwicklung des Wohnungs- und Städtebaus, unveröffentlichte Studie, 2001 (Download von www.architektur-baukultur.de). Auch das darin als zentrales baukulturpolitisches Instrument der geplanten Bundesstiftung Baukultur vorgeschlagene Schwarz-Weißbuch entspricht (zumindest dem Titel nach) noch diesem alten Gut-Böse-Paradigma.

[4] ... so wie dies z. B. Thomas Sieverts mit seinem anderen Blick auf die so genannte „Zwischenstadt“ vorgemacht hat, vgl. T. Sieverts: Zwischenstadt: zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land, 1997

[5] Dies entspricht auch soziologischen Überlegungen zum Kulturbegriff: „Kultur bedeutet, Gründe bereitzustellen, die es ermöglichen, das, was der eine feiert, vom anderen kritisieren zu lassen. Eine Kultur ist daher systematisch zweideutig und erst in zweiter Linie ein Versuch, die Zweideutigkeiten durch Eindeutigkeiten, Identitäten und Authentizitäten aus dem Weg zu räumen.“ Dirk Baecker: Wozu Kultur? 2000, S. 9
 

[6] Damit soll gleichzeitig vor einer räumlichen Zuweisung von Baukultur gewarnt werden. Baukultur sollte besser auf die Akteure zurückgeführt werden. Die Baukulturen einer Stadt sind nicht die Baukultur des Gründerzeitviertels oder der Vorstadt, sondern die Baukulturen der im sozialen Gruppen und Milieus mit ihren ganz unterschiedlichen Sprachmöglichkeiten und Kompetenzen.

[7] Ulf Matthiesen: Baukultur in Suburbia – Perspektiven und Verfahrensvorschläge. in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR (Hrsg.), Informationen zur Raumentwicklung, H. 11/12, 2002

[8] Baukultur oder Baukulturen? Zum Verhältnis von Architektur und ´anonymem Bauen´ in Tradition, Moderne und Nachmoderne, in: Die alte Stadt, H. 4, 2003, S. 309 - 323

[9] Die folgende Analyse beruht vor allem auf folgenden Quellen:
 - Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Hrsg.); Gert Kähler (Bearbeiter) Statusbericht Baukultur in Deutschland, 2001
 - BBR (Hrsg.); Gert Kähler (Verf.): Baukultur in Deutschland I. Statusbericht Langfassung, 2002
 - Bericht der Bundesregierung – Initiative Architektur und Baukultur, Drucksache des Deutschen Bundestags 14/8966 vom 29.4.2002 und
 - den regelmäßig erscheinenden Informationen der Initiative Architektur und Baukultur, BBR (Hrsg.)

[10] in: Deutsches Architektenblatt 7/2001, S. 22 f.

[11] Die quasi-religiöse Inszenierung im Konvent der Baukultur vom April 2003 ergänzt dies und bindet die für solche Formen offenen Wirtschaftsführer und politischen Entscheidungsträger.

[12] D. Baecker, a. a. O., S. 9

[13] vgl. Helmut Willke: Entzauberung des Staates. Überlegungen zu einer sozietalen Steuerungstheorie, 1983

[14] David Naegler: Planung als soziale Konstruktion: Leitbilder als Steuerungsmedium in Stadtplanungsprozessen, 2003, S. 57

[15] Auch der Statusbericht zur Baukultur (vgl. FN 1) ist Bestandteil und Konkretisierung dieses Rahmens, er zeichnet jedoch ein homogenisierendes Bild von Baukultur und nicht, jedenfalls nicht explizit, die unterschiedlichen Kalküle der Akteure. (Die für die Fachöffentlichkeit gedachte Langfassung (vgl. FN 9) ist deutlich differenzierter.)

[16] David Naegler: a. a. O., S. 57

[17] Dass die Durchsetzungsmöglichkeiten verschiedener Interessen sehr unterschiedlich sein können, wird hier keineswegs bestritten. Für die Entwicklung von Verhandlungssystemen sind Machtfragen ein entscheidender Aspekt, der aber im Rahmen dieses Aufsatzes nicht behandelt werden kann.

[18] Vgl. z. B. die Ergebnisse des ExWoSt-Forschungsfeldes 3stadt2 in: BBR (Hrsg.): Neue Kooperationsformen in der Stadtentwicklung (=Werkstatt: Praxis Nr. 2/2002)

[19] Erste Ergebnisse wurden veröffentlicht in: BBR (Hrsg.): Arbeitskreis Gewerbegebiete / Objektbau: Thesenpapier als Arbeitshilfe für Bauherren, Nutzer und Investoren, Planungsbehörden, Architekten und Ingenieure, 2003

[20] Niklas Luhmann: Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen? 1988, S. 261
 

[21] Und statt des oben erwähnten Schwarz-Weißbuchs (vgl. FN 3), in dem „gutes“ und „schlechtes“ Bauen gezeigt wird, sollten besser in einem vielfarbigen Buch Beispiele gezeigt werden, bei denen möglichst viele Akteure mit ihren Baukulturen einbezogen wurden, um damit die Projekte zu optimieren!


 

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8. Jg., Heft 2 (März 2004)