Rundgespräch zur Architekturtheorie

9. Jg., Heft 2
März 2005
   

 

___Achim Hahn
Dresden
 

Wohnen und Bauen – Architektur als Lebens-Mittel
Bemerkungen zum Selbstverständnis einer Theorie des architektonischen Verhaltens

 

   

Im großen gesehen dürfen wir behaupten, die Architektur sei ein von Menschen geschaffenes Produkt, das unsere Beziehungen zur Umwelt ordnen und verbessern soll. Deshalb erweisen sich Untersuchungen über das Entstehen menschlicher Produkte als notwendig. Wir müssen fragen: Was ist der Zweck der Architektur als menschliches Erzeugnis?
Christian Norberg-Schulz: Logik der Baukunst



Das architektonische Verhalten wollen wir dasjenige menschliche Verhalten nennen, das auf Bedürfnisse reagiert, und zwar auf die Weise, die wir als Wohnen und als Bauen kennen. Das Handeln des Architekten nennen wir das tätige Verhalten, das vernünftig und wissenschaftlich angeleitet zu bestimmten Resultaten (Werken) kommt. Eine Theorie des architektonischen Verhaltens stellt vier Fragen ins Zentrum ihrer Überlegungen: Was ist der Mensch? Wie begegnet ihm seine (Außen-)Welt? Warum „baut“ der Mensch? Was bedeutet (in diesem Zusammenhang) „Kunst“? Eine Theorie, die das Handeln des Architekten (Entwerfen) ins Zentrum ihrer Überlegungen stellt, fragt nach der besonderen Wissenschaftlichkeit dieses Tuns[1].

Ich gehe von der These aus, dass Architektur, ob es sich nun um Tempel oder um Wohnbauten handelt, Lebens-Mittel ist. Architektur ist ein Lebens-Mittel. Sie ist Mittel zum Zweck, welcher Leben heißt. Leben bedeutet, dass der Mensch in der Welt ist, dass er in Geschichten und Situationen verstrickt ist, dass er sich stets neu in seine Umwelt einpassen muss. Das Lebens-Mittel Architektur befriedigt Bedürfnisse, die mit unserem In-der-Welt-Sein zusammenhängen. Engel brauchen und bauen keine Häuser, wie Ferdinand Fellmann einmal gesagt hat. Wir müssen deshalb zunächst die Bedürftigkeit des Menschen feststellen und aufhellen, um  von hier aus nach dem Bauen zu fragen. Nur weil der Mensch wohnt, ein Wohnender ist, begehrt er Architektur. Der Mensch baut, weil er wohnt. Er wohnt aber, weil er als Mensch leben will.


1. Mensch und Kultur

Es war vor allem die mit Helmuth Plessner und Arnold Gehlen einsetzende Philosophische Anthropologie, die ein Verständnis vom Menschen vorschlug, das auch den Begriff der Kultur (und darin der Kunst) neu belebte. Plessner verabschiedet sich von allen Dualismen, mit denen bislang das Wesen des Menschen begriffen werden sollte, solche Gegensätze wie: Geist und Leben, Seele und Leib, Bewusstsein und Körper spielen keine Rolle mehr. Plessner zielt auf etwas völlig anderes, er untersucht das jeweilige Verhältnis des Lebendigen zu seiner jeweiligen „Sphäre“. Pflanze, Tier und Mensch werden in Hinblick auf Umfeld, Umwelt und Welt interpretiert. Dieses Verhältnis nennt Plessner „Positionsform“. Für Mensch und Tier wird die Positionsform, in welcher Leib und Umwelt zueinander stehen, zum Schlüssel der Theorie. Typisch für den Menschen ist seine exzentrische Position, die nicht nur seine intelligenten, sondern einheitlich alle leiblichen Eigenarten auszeichnet. „Exzentrizität ist die Positionalität des Menschen, die Form seiner Gestelltheit gegen das Umfeld[2]. Der Mensch lebt nicht nur, sondern erlebt sein Leben. Er ist deshalb das Subjekt seines Erlebens, seiner Wahrnehmungen, seiner Aktionen und Initiativen. Zu diesem Subjektsein gehört, dass er es weiß und es will. Exzentrizität heißt auch: wir müssen uns erst zu dem machen, was wir schon sind. Wir können nicht lediglich aus unserer leiblichen Mitte heraus leben wie das Tier, sondern wir müssen unser Leben führen, es gestalten, wir handeln nach unseren Überzeugungen und Wünschen.

Der Mensch muss also sein Leben selbst in die Hand nehmen, zwischen Bedürfen und Begehren unterscheiden, seine Zukunft planen. Weil diese bewusste Lebensführung etwas nur dem Menschen Zustehendes ist, ist der Mensch von Natur aus künstlich. Die „Hälftenhaftigkeit“ der exzentrischen Lebensform, die den Menschen von Natur aus nackt und ungeschützt erscheinen lässt, führt dazu, dass der Mensch des „Ersatzes“ bedarf. Seine spezifische Natürlichkeit bedarf der Kompensation durch eine Künstlichkeit. „In dieser Bedürftigkeit oder Nacktheit liegt das Movens für alle spezifisch menschliche, d. h. auf Irreales gerichtete und mit künstlichen Mitteln arbeitende Tätigkeit, der letzte Grund für das Werkzeug und dasjenige, dem es dient: die Kultur[3]. Damit hat Plessner einen interessanten Vorschlag gemacht, wie die „kulturelle Sphäre“ des Menschen überhaupt entstanden ist bzw. gleichsam entstehen musste. Kultur ist Ausdruck der menschlichen Natur.

Nach Arnold Gehlen, dem zweiten Vertreter einer modernen Philosophischen Anthropologie, der sich selbst in die Tradition des Aristoteles stellt, lebt der Mensch „als ‚Kulturwesen’, d. h. von den Resultaten seiner voraussehenden, geplanten und gemeinsamen Tätigkeit, die ihm erlaubt, aus sehr beliebigen Konstellationen von Naturbedingungen durch deren voraussehende und tätige Veränderung sich Techniken und Mittel seiner Existenz zurechtzumachen. Man kann daher die ‚Kultursphäre’ jeweils den Inbegriff tätig veränderter urwüchsiger Bedingungen nennen, innerhalb deren der Mensch allein lebt und leben kann[4]. Was den Menschen auszeichnet: Organische Mittellosigkeit und kulturschaffende Tätigkeit müssen aufeinander bezogen werden, sie bedingen sich gegenseitig. Der Mensch kann deshalb auch nicht als in irgendeine natürliche Umwelt „eingepasst“ vorgestellt werden. Vielmehr benötigen wir einen Begriff der Umwelt, der nicht von der Tierverhaltenslehre abgeleitet ist. Der Mensch ist von Geburt in jeder natürlichen Umwelt gleich lebensunfähig. Deshalb muss er sich eine zweite Natur erst schaffen. Diese Ersatzwelt ist entsprechend künstlich bearbeitet und passend gemacht. Der Mensch lebt also in einer Kultursphäre, insofern er die vorhandene Natur ins Lebensdienliche verändert hat. Oder anders gesagt: die Kultur gehört zu den physischen Existenzbedingungen des Menschen. Es besteht kein Zweifel: Wir müssen das Bauen zu dieser Kultursphäre rechnen, zu dieser Ersatzwelt, die der Mensch sich schaffen musste, weil er organisch mittellos ist.

Für Gehlen wird die Ausbildung von Intelligenz und das planende Voraussehen geradezu durch die biologischen Anlagen des Menschen erzwungen. „Nur in voraussehender Veränderung der Natur ist ein organisch so beschaffenes Wesen lebensfähig[5]. Der Mensch ist also ein kulturschaffendes, d. h. handelndes Wesen. Jedes Handeln verfolgt eine Absicht, versteht sich vom Erfolg her. Der Handelnde antizipiert gewissermaßen schon die Folgen des noch auszuführenden Tuns. Er entwirft sich in die Zukunft. Vor allem dass der Mensch sich nicht nur an das Vorhandene und in diesem Sinne Wirkliche hält, dass dies ihm vielmehr nur Durchgang wird und das Vorgefundene durch Neugruppierung vorstellend erweitert, kombiniert, verändert, dies ist das eigentlich Bedeutsame. Die Wirklichkeit ist lediglich der Ausgangspunkt, ihre Veränderung aber das Ziel des menschlichen Eingriffs. Gehlen: „Man kann sogar einfach den Menschen in höherem Grade ein vorstellendes als wahrnehmendes Wesen nennen, und gerade davon lebt er, denn er verhält sich mehr von den vorausgedachten und entworfenen Umständen her, als von den vorgefundenen und ‚wirklichen’. Mit dieser Bestimmung ist das umrissen, was man die Weltoffenheit des Menschen nennen muß[6].

Hat Plessner die exzentrische Positionalität herausgehoben und an den Anfang eines Verstehens des Menschen gestellt, so ist es bei Gehlen die Handlung. Handlung soll dabei nichts Besonderes oder Außergewöhnliches meinen, sondern „jeder Griff nach etwas, jeder Arbeitsgang[7]. Gehlen nennt die folgende Bedeutung von Handlung: „Unter Handlung soll die voraussehende, planende Veränderung der Wirklichkeit verstanden werden, und der Inbegriff der so veränderten bzw. neugeschaffenen Tatsachen samt den dazu nötigen Mitteln, sowohl der ‚Vorstellungsmittel’, als der ‚Sachmittel’, soll Kultur heißen[8]. So ist keine menschliche Gemeinschaft vorstellbar, in der es nicht „Kultur“ gibt. So lässt sich auch ein entsprechendes Verständnis von Natur entwickeln, für das Natur die nichtmenschliche, urwüchsige und sich selbst überlassene Natur meint. In diese Natur hat der Mensch gewissermaßen kulturelle Schneisen hineingearbeitet, „um sie zu nötigen, ihn zu tragen[9]: Kultur ist dort, wo Natur nicht mehr ist.

Weder Plessner noch Gehlen entwickeln dann ein weiteres Verständnis von Umweltaneignung durch menschliche Wohnbedürfnisse. Aber schon ein Blick auf die komparative Archäologie zeigt eine Übereinstimmung jenes Verständnisses vom Menschen mit den Ergebnissen einschlägiger menschheitsgeschichtlicher Forschungen. Bereits für den ältesten Abschnitt der Menschheitsgeschichte, die Altsteinzeit (Paläolithikum), den Zeitraum von 35000-8000 v. Chr., sind artifiziell hergerichtete Lagerplätze und künstlich in den Boden eingelassene Behausungen festgestellt worden. Einige besaßen senkrechte Wände, die mit einer Holzverkleidung versehen waren. Dabei handelt es sich um in jeweiligen Umwelten vorgefundene und als menschlich brauchbare Mittel, wie Stein und Holz, gedeutete Natur- bzw. Landschaftsfunde, die zu menschlichen Lagerstätten hergerichtet wurden. Vor allem dem Schutz vor Wetter und Tieren dienten diese „ersten“ künstlichen Mittel, den Menschen als etwas Lebendiges zu halten. Und diese ersten Wohnstätten wurden von mehreren Sozialeinheiten, vermutlich Familien, benutzt. Auf dieser primitiven Stufe kann man allenfalls von zeltartigen bzw. zelthüttenartigen Behausungen sprechen, nicht jedoch schon von Häusern, bei denen Dach und Wand selbständige tektonische Elemente sind[10].

Für unseren jetzigen Zusammenhang ist nur wichtig, dass wir einsehen, dass schon das vor-architektonische Verhalten auf den Gebrauchscharakter seiner Hervorbringungen großen Wert legte: Um sich im Leben zu halten, das Leben als Mensch führen zu können, bedarf der Mensch der Naturdinge, die er für seine Zwecke nutzt und bearbeitet. Er verhält sich also zu seiner Umwelt kreativ, indem er kluge Vorrichtungen trifft und sich Stätten herrichtet, die seinen Bedürfnissen entsprechen. Das Überlegen und kluge Handeln zeichnet die menschliche Praxis aus. Die Herstellung von Lebens-Mitteln ist immer wieder Folge dieser praktischen Klugheit. Zwischen Handeln (praxis) und Herstellen (poiesis) begrifflich zu unterscheiden, ist zwar eine Entdeckung der klassischen Antike und ihrer Philosophen gewesen, jedoch haben beide Verhaltensweisen die menschliche Art wohl schon immer geführt. Auf die Bedeutung der begrifflichen Unterscheidung für eine Theorie des architektonischen Verhaltens werde ich später noch ausführlich zu sprechen kommen.

Gerade dieser Zusammenhang von Handeln und Herstellen kann also schon für die Altsteinzeit angenommen werden, insofern nämlich die Frage ansteht, warum die Menschen zwar schon Feuer gebrauchten, nicht jedoch Höhlen als Unterschlupf nutzten. „So hilfreich bei der Inbesitznahme längerfristigen Lagernutzung von Höhlen die Verwendung von Feuer war, so wenig lässt sich allein damit dieser siedlungs- und kulturgeschichtlich bedeutsame Vorgang erklären, denn die Kenntnis des Feuergebrauchs begann bereits vor dem Ende des Altpaläolithikums. Es musste ein weiterer Faktor hinzukommen, der wohl in der psychischen Konstitution und dem Willen des Menschen vermutet werden darf, ein früher Entwicklungsschritt des Altpaläolithikers, der ihn dazu brachte, Eingriffe in die Gegebenheiten der natürlichen Umwelt zu seinem Nutzen vorzunehmen. So verstanden, wäre der am Ende des Paläolithikums vollzogene Beginn der Höhlennutzung indirekt Ausdruck des sich festigenden Selbstbewusstseins des frühen Menschen[11].

Die Kultur oder die Kultursphäre lässt sich vom Menschen und seiner Geschichte nicht loslösen. Kultur ist gewissermaßen das Äquivalent zur Naturseite des Menschen.[12] Die Architektur, das Bauen und Wohnen kompensieren im Sinne einer pragmatischen „Weltgewinnung“ die Hälftigkeit des Menschen. Mit dem Errichten von Architektur gleichen wir sozusagen die Natürlichkeit des Menschen aus. Architektur steht somit im Dienst der Bedürftigkeit des Naturwesens Mensch. Kompensation heißt hier nicht, dass das eine mit dem anderen verrechnet werden soll. Vielmehr muss das Bauen Rücksicht nehmen auf das, was der Mensch von Natur aus ist und bleibt. Das Doppelpaar Welt und Umwelt soll auf diese Aspekte hinweisen. Jede Bauaufgabe ist deshalb in diesen Kontext von Kultur und Natur zu stellen. Innerhalb dieser Grenzen hat das Entwerfen indes alle denkbaren Spielräume.

Damit ist unser Problem aber nur zum Teil geklärt. Der Mensch, so haben wir gehört, muss sein Leben führen. Es geht ihm also immer schon um mehr, als nur das Leben sich zu erhalten. Der Mensch entschließt sich dazu, sein Leben „zu können“. Z. B. liegt in der Bildung, zu der sich der Mensch bringen will, eine Antwort auf sein Machen-Können. Im Leben-Können steckt darüber hinaus die Einsicht, dass man etwas mehr oder weniger „gekonnt“ bewältigt und beherrscht. In der Erfahrung des Gelingens und Misslingens erkennt der Mensch, dass er sein Leben mehr oder weniger „gut“ führen kann. Gerade das Sprechen und Handeln hebt den Menschen aus dem übrigen Naturgeschehen insofern heraus, dass er vorausschauend sich um sein Leben und möglicherweise um das der anderen sorgt und kümmert. Die Frage nach dem Leben-Können ist umgangssprachlich die nach dem „lebenswerten Leben“. Sie umfasst immer schon die Güter, die der Mensch braucht, damit das Leben gelingen kann und nicht unerfüllt bleibt. Zur „vorblickenden“ Beschreibung dieser Güter ebenso wie zu ihrer Herstellung bedarf es einer gewissen Könnerschaft und Kunstfertigkeit.


2. Das architektonische Verhalten als Antwort (Architektur als Werk und als Lebens-Mittel)

Auch die „Kunst“ gehört zum Menschen, sofern er Lebewesen ist, d. h. sofern er zu seiner Erhaltung angewiesen ist auf Dinge außerhalb seines Seins, die er herstellen oder sich vom Leibe halten muss. Eigentlich ist seine Einzigartigkeit als Lebewesen ganz allgemein die Fähigkeit des Verstandes, aber diese Meisterschaft tritt doch als unterscheidendes Merkmal gegenüber dem Tier am offensichtlichsten an der Kunst hervor, weil sich auf diesem Können ein Verhalten gründet, das man auch beim Tier zu finden glaubt, und das so überhaupt einen direkten Vergleich möglich macht. Das Verhalten, das hier die Vergleichsbezug hergibt, ist das Hervorbringen oder Herstellen (griech.: poiesis). Dieses Verhalten gibt es doch auch beim Tier (das Vogelnest, der Bienenstock, der Ameisenhügel), aber eben ohne Kunst. Die Kunst ermöglicht dem Menschen einen freieren Gebrauch der Dinge seiner natürlichen Umwelt und macht seine Lebenserhaltung der der Tiere mindestens ebenbürtig, wenn nicht überlegen, obwohl er von Natur doch als „Mängelwesen“ (Herder) ausgebildet ist.[13]

Der Vernunftbegabung des Menschen entspringt die Möglichkeit und Notwendigkeit, in der Gemeinschaft zu leben, die wiederum auf Kommunikation und Austausch beruht. Der kommunikative Austausch bildet sich auch zu einem Verständnis des Gerechten und Ungerechten, des Guten und Schlechten aus. Zu allem menschlichen Handeln gehört dann auch ein „Werk“. Mit dem Begriff des Werkes bezeichnen wir dasjenige, was aus dem Handeln hervorgeht und durch es in Erscheinung tritt, in der Welt auftaucht, sich zeigt. Werk bedeutet nicht allein etwas handwerklich Angefertigtes, ein gestaltetes Ding. Der Mensch erwirkt etwas auf dieser Erde auf Grund eines Vermögens. Als Mensch etwas vermögen bedeutet: zu etwas imstande sein, etwas können. Das Vermögen ist das Mögliche, das Erscheinende, das (vollendete) Werk, ist das Wirkliche. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem, was das Handeln, das Tun, als es selbst ist, und dem, was in diesem Handeln und aus ihm hervorgeht, aus ihm folgt, jenseits und außerhalb der Handlung in Erscheinung tritt. Damit greifen wir die Unterscheidung zwischen praxis und poiesis auf, indem wir auf deren je unterschiedlichen Werkcharakter hinweisen: So kann einmal das Handeln selbst das Werk oder Ziel sein (z. B. einem Menschen gut zureden, ihn beraten, ihn trösten), dann sind gefasster Mut, Trost oder Rat das Ziel des Handelns. Solche Werke sind aber nicht Dinge oder Gegenstände in der Welt, die sinnlich in Erscheinung treten. Davon zu unterscheiden ist dann zum anderen das vom Menschen ablösbare Werk, das das Resultat eines Hervorbringungsprozesses ist, z. B. das Bauwerk oder sonst etwas Hergestelltes: ein Tisch, eine Zeichnung, ein Plan.

Was ein Werk ist, und warum der Mensch überhaupt der Werke bedarf, dies ist aus unserem Bild und Verständnis vom Menschen, das wir haben, zu deuten. Die Werke des Menschen entsprechen der Eigentümlichkeit der menschlichen Natur. Seine Werke sind gleichsam typisch für die menschliche Eigenart. Bezeichnend für diese Eigenart, die auch jedes Tun als menschlich ausweist, ist das Wort (logos: Rede, Überlegung, Verstand, Beratung, Entscheidung usw.), d. h. das Vermögen, über das Wort zu verfügen und es anzuwenden: zuhören und ansprechen, fragen und antworten. Alles Weisen des logos, die nur innerhalb einer sozialen Mitwelt überhaupt sinnvoll sein können.

Die Tüchtigkeit, auch eine menschliche Eigenschaft, liegt in der Fähigkeit, sowohl ein Werk gut auszuführen als auch in der Fertigkeit, die Mitte und das rechte Maß zu finden und sie im Werk festzuhalten bzw. umzusetzen. Es bleibt hier weiterhin die Unterscheidung zwischen dem Herstellen (poiesis) und dem Handeln (praxis) zu berücksichtigen, auch und gerade hinsichtlich des Guten. Die Tüchtigkeit des handwerklichen Handelns hat es immer nur zu tun mit Gutem, das im Dienst des Handelns (hier: Gebrauchens) steht.

Diese Unterscheidung zwischen Handeln & Gebrauchen auf der einen und Hervorbringen & Herstellen auf der anderen Seite ist wesentlich: sie bestimmt nämlich, dass sich das handwerkliche Tun am mitweltlichen Handeln orientiert. Dazu gehört z. B. das Wohnen, denn es ist für den Menschen pragmatisch unmöglich, nicht zu wohnen. Einmal auf der Welt, muss er irgendwo bleiben[14] und kann sich nicht in Luft auflösen. Nur weil der Mensch Verstand hat und über verständige Einbildungskraft verfügt, kann er Dinge wie Gebäude und Wohnungen herstellen. Das angestrebte Werk soll aber gut für den menschlichen Gebrauch, hier wieder das Wohnen, sein.

Welche menschliche Haltung bezeichnen wir aber als Kunst im Sinne des Sich-Verstehens-auf? Die Kunst ist eine Haltung des praktischen Verstandes (im Unterschied zum theoretischen Verstand). Ihre besondere Bedeutung liegt darin, dass die „Kunst“ (techné) in der Praxis ihre Wurzel hat. „Praxis“ heißt, dass der Mensch als soziales Wesen in den Bezügen der Gemeinschaft und der Gesellschaft immer schon drin ist. Er wird in eine Welt hineingeboren, die immer schon auf eine bestimmte gesellschaftliche Weise organisiert ist. Die kulturelle Existenz in Gemeinschaft (Recht, Tradition, Sitte und Moral usw.) bedarf aber eines Herstellungskönnens und daraus hervorgehender Artefakte.

Es gibt verschiedene Arten, das Leben als Handeln zu vollziehen. Eine ist das Gebrauchen. Solches Handeln, zu dem wesentlich das Gebrauchen[15] gehört, sind Handlungen wie: wohnen, essen, sich kleiden, schlafen. Diese  Handlungen sind selbst ein Bestandteil des Lebens, in ihnen findet zum Teil das Leben selbst seine Erfüllung. Wohnen z. B. ist aber nur möglich im Gebrauchen von etwas anderem, in diesen Handlungen ist der Gebrauchende auf anderes Faktisches bezogen (auf ein Haus; darin auf eine Wohnung, darin auf Einrichtungsgegenstände). Solche Dinge wie Wohnhäuser werden deshalb Lebens-Mittel genannt. Ihr Gebrauch ist ein Vollzug des Lebens selbst. So ist der Gebrauch des Hauses das geschützte Beisammen-Sein mit anderen, und das Leben besteht dann in der mitweltlichen Kommunikation und im sozialen Austausch. Oder es ist der Gebrauch des Bettes, das Ruhen; und das Leben besteht dann im Ruhen.

Der Mensch bedarf dieser Lebensmittel, und nur in ihrem Gebrauch vollzieht sich das Streben, sich im Leben zu erhalten. Die Bedingung des Gebrauches ist deren Besitz (nicht deren Eigentum), und insofern dieses Verfügen nicht schon verwirklicht ist, begleitet die auf das Verfügen gerichtete Aufmerksamkeit die auf die Beschaffung. Das Besorgen von Lebens-Mitteln, deren Gebrauch der Mensch bedarf, gerade auch um sein Leben „gut“ zu können, ist Herstellung im weitesten Sinne (poiesis). Dieses besorgende Streben ist also nach Beschaffung und Besitz von Lebens-Mitteln aus, und das entsprechende Verhalten sorgt für die Bereitstellung dieser Mittel, so dass sie für den Gebrauch verfügbar sind. Dieses Verhalten, insofern es sich auf die Besorgung, die Beschaffung und den Besitz von architektonischen Werken richtet, nenne ich das architektonische Verhalten. Dieses Verhalten bildet eine eigene Weise des Fürwahrhaltens[16] der benötigten Dinge aus und darin einen besonderen Ausblick auf die Lebens-Mittel, der die Bedingung ihrer Hervorbringung einschließt. Fürwahrhalten heißt: der Mensch hat „immer schon“ ein erfahrungsgemäßes Verständnis von dem Lebensmittel, das er braucht. Er muss ja auf den Gebrauch schon vorblicken können, damit er überhaupt weiß, was er warum und wie herstellen muss. Der Mensch antizipiert den erst noch „umzusetzenden“ Gebrauch. Im Herstellen macht er dann gleichsam seine Vorstellung wahr, indem er das bloß Mögliche nun wirklich hervorbringt, so dass es tatsächlich in den Gebrauch gehen kann.

Das Leben kann sich in der Herstellung allein nicht erfüllen, weil diese immer auf etwas anderes gerichtet ist, da es ihr um den Gebrauch des Hergestellten geht. Gebraucht wird das Lebens-Mittel, um zu leben: „Wir wohnen nicht, um zu wohnen, sondern wir wohnen, um zu leben“, heißt es beim Religionsphilosophen Paul Tillich[17]. Das Wohnen, das Schlafen, das Essen usw. sind nicht Selbstzweck, sondern sie stehen im Dienst der Erhaltung des Menschen.

Die Herstellung der Lebens-Mittel ist also zu unterscheiden von ihrem Gebrauch. Das Hervorbringen von Architektur ist eine andere Handlung im Leben des Menschen als der Gebrauch des Gebäudes. Letzteres können wir das Wohnen nennen. Unter „Kunst“ (techné) ist nun aber das menschliche Vermögen zu verstehen, das sich allgemein auf die Herstellung (poiesis) von Lebensmitteln richtet. Die „Kunst“ des Hervorbringens von Lebens-Mitteln hat ihr Interesse nicht nur vordergründig auf das jeweilige Werk zu richten, sondern darüber hinaus hat sie das Ziel des Werks, nämlich dass es für den Gebrauch bestimmt ist, mit zu berücksichtigen. Und der Gebrauch wiederum ist bezogen auf das Leben selbst, nämlich dass es gut gelingen soll. Insgesamt steht also auch die Herstellung im Zeichen jenes Fürwahrhaltens und Wahrmachens, die überhaupt erst ein Hervorbringen ermöglicht, und auf das gekonnt sich zu beziehen erst „Kunst“ ist.


3. Über die Möglichkeiten des Erscheinens des architektonischen Werkes

Der Mensch ist der Wahrnehmende, der, um zu leben, sein Leben führen, d. h. es selbst in die Hand nehmen muss. Er muss sein natürliches Handicap, nicht in eine Umwelt eingepasst zu sein, durch Kultur (sprechen, handeln, hervorbringen und herstellen) überwinden. Der Mensch bringt etwas hervor, stellt etwas her, weil er sich als etwas Lebendiges im Leben erhalten und halten muss und darüber hinaus, es könnend bewältigen will. Das architektonische Werk ist etwas, das erscheint, das auftaucht, das aussieht, das eine Gestalt hat. (Ästhetisch) Wahrnehmen heißt: Gestalten erfassen.[18]

Am Anfang des Bauens steht immer ein leibliches Bedürfnis, das wir allgemein „Wohnen“ nennen können. Die architektonische „Kunst“ liegt in der spezifischen Anwendung eines bestimmten Wissens[19]: Ein Sich-Auskennen in etwas, ein Sich-Verstehen auf etwas, und damit ist „Kunst“ auch ein bestimmtes Tun, nämlich Mittel für Zwecke zu bestimmen, einzusetzen und für den Menschen als bedürftiges Wesen „dienliche“ Dinge und Werke herzustellen, hervorzubringen. Die architektonische „Kunst“ umfasst dieses Wissen des Hervorbringens und Herstellens von Lebens-Mitteln. Sie bezeichnet das Vermögen, etwas herzustellen, nämlich etwas „werden“ zu lassen, etwas zur Erscheinung zu bringen.

Das architektonische Verhalten versammelt all diese Bestimmungen, die das Material, die Gestalt und den Zweck des Lebens-Mittels umfassen. Es durchdenkt und nimmt die drei Arten des Herstellens und Hervorbringens auf:
a) Material, Stoff;
b) Aussehen, Gestalt;
c) Grenze des Gebrauchs, Ziel und Zweck.
Das architektonische Verhalten veranlasst, dass überhaupt etwas „Bewohnbares“ zum Vor-Schein kommt.[20]

Eine Theorie des architektonischen Verhaltens fragt nicht danach: Was ist überhaupt Gegenstand der Ästhetik?, sondern: Wie kann Architektur als Produkt des architektonischen Verhaltens Gegenstand der Ästhetik sein? Denn Ästhetik (aisthesis = wahrnehmen) hat es mit dem Auftauchen und Erscheinen von Werken/„Wozudingen“ (Wilhelm Schapp) zu tun, und zwar erstens:
insofern die menschliche Wahrnehmung (das Gestaltsehen bei Ludwik Fleck) die Wirklichkeit von Architektur in der Begegnung erst konstituiert, uns in ihren Bann schlägt, auf uns wirkt, etwas spüren lässt, Eindruck machen lässt, also eine ästhetische Erfahrung zulässt. Wahrnehmung, im Zusammenhang einer ästhetischen Erfahrung mit Architektur, bedeutet das Auftauchen von ästhetischen Qualitäten. Qualitäten sind keine Eigenschaften, Bestimmungen oder Bestandteile von Dingen, sondern Phänomene ihres Wirkens. Sie erscheinen in der Weise des Empfindens und Spürens.
Und zweitens:
insofern Architektur in diesem Auftauchen in der Welt zugleich auf etwas Hergestelltes, Hervorgebrachtes, einen Charakter verweist, auf Zwecke, Ziele, einen Gebrauch usw., also auf einen Sinnzusammenhang zeigt.[21] Das Erscheinen und Auftauchen ist stets von „irgendeiner gefassten Art“. Das heißt: Was gleichsam in einem Eindruck „qualitativ“ liegt, muss erst gefunden werden, z. B. indem ich dem Gedanken nachgehe, den jener Eindruck in mir erweckt. Die Dinge werden auf das Wort gebracht. Man schließt auf ihren „Charakter“.[22] Sie werden darin erkannt, nämlich ausgelegt. Dabei kann jedoch niemals der Eindruck „falsch“ sein, sondern nur der Gedanke und das deutende Wort, zu dem mich der Eindruck führt.

Der griechische Ausdruck aisthesis bezeichnet zum einen den Begriff für das Grundvermögen der Einbildungskraft. Zum anderen ist aisthesis der Begriff für eine bestimmte Art des hermeneutischen, verstehend-deutenden Bezuges, in dem der Mensch zu den Dingen und Werken seiner Welt steht. Das griechische Wort bedeutet sowohl dieses Vermögen als auch die Handlung des Vermögens, im Unterschied zum deutschen Wort: Wahrnehmung, das die Handlung und das zugehörige „Werk“, nicht aber das Vermögen meint. Dieses Grundvermögen, das im Wahrnehmen liegt, nennen wir also Einbildungskraft.

Es sind vor allem zwei Aspekte, die eine Theorie des architektonischen Verhaltens beschäftigen müssen, erstens das Phänomen, dass Architektur den Menschen unter Gebrauchsaspekten etwas angeht[23], zum anderen, dass Architektur nur in der Begegnung mit ihr in Erscheinung tritt. Der Gebrauchsaspekt führt uns zur ethischen Bestimmung von Architektur, der Erscheinungs- oder Ausdrucksaspekt führt uns zur ästhetischen Erfahrung mit Architektur.
Wir können sagen; was Architektur dem Menschen bedeutet, erwächst sowohl aus der Gebrauchserfahrung als auch aus der Ausdrucks- oder ästhetischen Erfahrung.
Ausdruck und Gebrauch, Erscheinung und Form – in dieser Gegenüberstellung haben wir über eine Theorie der Architektur zu sprechen. Die Architektur hat ihr telos (Ziel) nicht in der Herstellung, sondern sie vollendet sich erst im Gebrauch. Jedes Werk ist im Voraus in einen bestimmten Bereich des Gebrauches eingegrenzt.

Das Erscheinen des architektonischen Werkes bezieht sich in einem pragmatischen Sinne sowohl auf seine Wirkung als auch auf die Beschreibung dieser Wirkung[24]. Beides – Wirkung und Beschreibung – sind Formen des Umgangs. Darin beziehe ich mich auf das, was architektonisch-ästhetische Erfahrung ist, nämlich Sinn im Sinnlichen (er-)finden, Eindrücken das sie deutende Wort zuführen. Die architektonisch-ästhetische Erfahrung geht über das bloße Wahrnehmen hinaus, obwohl sie auf einer Wahrnehmung beruht. Ich habe deshalb von der pragmatisch-ästhetischen Architekturauffassung gesprochen[25], auf die eine Theorie des architektonischen Verhaltens bezogen ist.


 

Anmerkungen:

[1] Vgl. dazu: Achim Hahn: Das Entwerfen als wissenschaftliches Handeln der besonderen Art. AUSDRUCK UND GEBRAUCH, Heft 5, II/2004.

[2] Helmuth Plessner (1982): Mit anderen Augen. Stuttgart, S. 10.

[3] a. a. O. S. 18.

[4] Arnold Gehlen (1983): Ein Bild vom Menschen, Gesamtausgabe Band 4, Frankfurt/Main, S. 54.

[5] a. a. O. S. 56.

[6] a. a. O. S. 61.

[7] a. a. O. S. 71.

[8] a. a. O. S. 71 f.

[9] a. a. O. S. 72.

[10] Vgl. Hermann Müller-Karpe, 1998: Grundzüge früher Menschheitsgeschichte, I. Darmstadt, S. 53.

[11] a. a. O. I, S. 54.

[12] Vgl. auch Serge Moscovici (1982): Versuch über die menschliche Geschichte der Natur. Frankfurt/Main.

[13] Vgl. auch die Kritik an Gehlen und am Begriff „Mängelwesen“ bei Thomas Rentsch 1995: Wie ist eine menschliche Welt überhaupt möglich? Philosophische Anthropologie als Konstitutionsanalyse der humanen Welt. In: Vernunft und Lebenspraxis. Philosophische Studien zu den Bedingungen einer rationalen Kultur. Hgg. von Chr. Demmerling, G. Gabriel, Th. Rentsch. Frankfurt/Main.

[14] Zum wohnen als bleiben (demeurer) vgl. Emanual Levinas (1987): Das Geschehen des Wohnens, in: Totalität und Unendlichkeit. Versuch über die Exterriorität. München.

[15] Vgl. auch die wichtige Unterscheidung zwischen gebrauchen und verbrauchen bei Hannah Arendt (1981): Vita activa oder Vom tätigen Leben. München.

[16] Dieses Verständnis von „Wahrheit“ als „Fürwahrhalten“ und „Wahrmachen“ entnehme ich dem amerikanischen Pragmatismus. Vgl. dazu meine Auseinandersetzung mit Peirce, James und Dewey in: Achim Hahn: Der Primat der Praxis. Begegnungen zwischen Pragmatismus und Hermeneutik. Handlung Kultur Interpretation. Bulletin für Psychologie und Nachbardisziplinen. 5. Jg. Heft 8/1996, S.139-192.

[17] Paul Tillich: Die technische Stadt als Symbol. Gesammelte Werke Band 9, S. 311.

[18] Eine fundamentale Kritik des naturwissenschaftlichen, einschließlich des psychologistischen  „Wahrnehmens“ findet sich bei Ludwik Fleck (1983): Erfahrung und Tatsache. Gesammelte Aufsätze. Frankfurt/Main. Eine Kritik am Sensualismus führt Oskar Becker (1994) durch: „Es braucht heute (...) kaum bemerkt werden, daß die ‚Gestalt’ als Ganzes das Primäre, das wahrhaft ‚Elementare’ ist, vor ihren Elementen im Sinne von ‚atomistischen Sinnesdaten’“, in: Von der Abenteuerlichkeit des Künstlers und der vorsichtigen Verwegenheit des Philosophen. Berlin.

[19] Genauer in der „Anwendung“ eines prinzipiellen Wissens auf den besonderen Einzelfall. Dies soll hier aber nicht weiter thematisiert werden, vgl. Anm. 1.

[20]Das ‚Haus’ ist in der Seele nicht so wie im seienden Haus. In der Seele ist es, indem es von dieser vorgestellt und gedacht wird, und die Kunst ist dieses Vorstellen und Denken. In der Seele ist bloß das Aussehen, und nicht das Seiende selbst. Darum ist die Kunst das eidos ohne hyle“,  Karl Ulmer (1953): Wahrheit, Kunst und Natur bei Aristoteles. Tübingen. S. 137.

[21] Ernst H. Gombrich (1994) nennt diesen Umstand in Anlehnung an den Wahrnehmungspsychologen James Gibson „affordance“ („Tauglichkeit“). Dinge, deren Umgang uns vertraut ist, werden in ihrer typischen Dienlichkeit oder Brauchbarkeit „nicht erst erschlossen, sondern sie (ihr Brauchbarkeit) wird vielmehr direkt wahrgenommen“, in: Das forschende Auge. Frankfurt/Main, S. 63.

[22] „Charakter“ in einem physiognomischen Sinne als Ausdruck; vgl. Goethe, der Eckermann auf ein beschriebenes Kuvert hinweist mit den Worten: „Es ist von Zelter. Papier und Feder hat ihn bei diesem Kuvert begünstigt, so daß die Schrift ganz seinen großen Charakter ausdrückt“ (1992, Frankfurt/Main, S. 312).
 

[23]Nur sofern man sich bewegt unter den Dingen, mit ihnen zu tun hat, nur sofern man in der Welt steht, nicht aber sie gegenüber hat, kann man empfinden. Man  l e r n t  sehen und hören.“ Hans Lipps (1941), Die Natur des Menschen, Frankfurt/Main, S. 77f.

[24] Den sprachphilosophischen Zusammenhang von Wirkung und Erfahrung hat Josef König eindringlich herausgearbeitet: Die Natur der ästhetischen Wirkung. Vorträge und Aufsätze. München 1978.

[25] vgl. AUSDRUCK UND GEBRAUCH, Heft 1, I/2002, S. 3-24.

 


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