Thema
4. Jg., Heft 2
Februar 2000

Achim Hahn

Die Lesbarkeit der Landschaft

Sozialwissenschaftliche Überlegungen zum Kontext von Bild, Leitbild und Planung

Bernhard Waldenfels hat in seinem Vortrag „Gänge durch die Landschaft" von 1984 davon gesprochen, daß weder der Landschaftsvermesser noch der Landschaftsbetrachter in der Welt lebt, die er vermißt. Es sei aber wissenschaftlich die Ebene zu gewinnen, die den „leibhaften Weltbewohner" in seiner zentrierten Umwelt vorfindet (Waldenfels 1985, S. 181 f.). Dieser Aufgabe wollen wir uns stellen.Ohne Zweifel: Planung sollte sich an Leitbildern orientieren, nur so ist sie in ihren Absichten kontrollierbar. Aber wo kommen die Leitbilder der Planung her? Welche Aufgabe erfüllen sie? Ich frage deshalb nach den Intentionen von Leitbildern, insofern sie offensichtlich die Lesbarkeit räumlicher Phänome erst ermöglichen, indem sie Lesarten nahelegen. In diesem Zusammenhang gehe ich von der These aus, daß der Bezug von Planungsobjekt und Leitbild nur mittelbar zu haben ist: über den Umweg des Lesens und Auslegens des räumlichen Phänomens als spezifischen Planungsgegenstand. Nur wird dieser Weg selbst nicht als Problem thematisiert, vielmehr vollzieht er sich quasi unter der Hand der Planenden. Ich versuche deshalb eine Erörterung der Frage, welches Bild denn dem planerischen Leitbild vorangeht, das selbst aber nicht wie das Leitbild der Planung rationalisiert werden kann und allgemeine normative Ansprüche wie z.B. den auf Sachrichtigkeit erfüllt. Abschließend mache ich den Vorschlag, das planerische Leitbild an jene Bilder zu binden, in denen sich eine regionale Bevölkerung wiedererkennen kann. Welche Bilder gehören zur Erfahrungsgeschichte einer Region und zur Bedeutungsgestalt einer wohnbaren Landschaft? Wie bekommen wir einen Zugang? Von zentralem Interesse ist der Kontext von Bild und Bedeutung. Das Aufgreifen, Verstehen und Interpretieren von Bildern ermöglicht es uns, etwas von der Bedeutsamkeit bewohnter Umwelten zu erfassen. Bedeutsamkeit ist nicht ein zusätzlicher Aspekt, den wir der Landschaft noch zugestehen. Sie ist Voraussetzung dafür, sich überhaupt in einer Welt einzurichten, indem sie erst den Bezug von Ich und Umwelt herstellt.
  1. Was soll nun unter dem Begriff „Bild" verstanden werden? Gefragt nach dem Lokalkolorit in seinem Roman „Der Vorleser" antwortet der Jurist und Schriftsteller Bernhard Schlink: „Im Ort, in der Landschaft steckt Heimat. Je älter ich werde, desto stärker empfinde ich, daß diese Landschaft meine Heimat ist: Wenn der Zug auf dem Weg nach Heidelberg aus dem Rheintal in die Ebene kommt und dann von Mannheim auf die Berge mit den roten Sandsteinbrüchen zufährt, rührt es mich stark und tief an" (DER TAGESSPIEGEL vom 5.1.2000). Unverkennbar treten uns Landschaft, Erlebnis und Bild entgegen. In einem Lehrforschungsprojekt an der Hochschule Anhalt habe ich zusammen mit Studenten biographische Interviews mit Landschaftsarchitekten und -planern geführt. Wir wollten erkunden, ob ein bestimmtes Bild von Landschaft leitend für ihr gegenwärtiges Verständnis von Landschaft ist. Bei unseren Gesprächen fragten wir also nach der Ideallandschaft. Um ihre Vorstellung von Ideallandschaft zum Ausdruck zu bringen, erzählten unsere Gesprächspartner, mal mehr, mal weniger ausführlich, von den Landschaften, die sie als Kind erlebt haben. Zitat einer Landschaftsplanerin: „So habe ich eigentlich die Landschaft als Kind in mich aufgenommen - im Laufen, im Wandern". In der Reflexion auf diese Bilder wurde unseren Gesprächspartnern bewußt, daß in deren Beschreibung auch ihr eigenes Landschaftsleitbild als Architekten und Planer zum Vorschein kommt. Zitat: „Das waren immer sehr, sehr intensive Erlebnisse, die ich - obwohl es ja eigentlich Einzelheiten sind - noch so in Erinnerung habe. Das hat, denke ich, viel zu dem Landschaftsempfinden, was ich generell habe, (beigetragen). Allerdings natürlich auch so`n bißchen Maßstab für ein gewisses Schönheitsempfinden, was ich so als angenehm empfinde, hat das schon so geprägt, denke ich". Oder ein dritter Landschaftsarchitekt zu seiner Ideallandschaft: „Da müßten Berge im Hintergrund sein, da müßte Wasser vor`m Haus sein, da müßten Wälder sein ... und Kulturlandschaft in dem Sinne, wie sie man vielleicht vor 40, 50 Jahren hatte. Ohne störende Zusatzbauten im Sinne von Hochhäusern, großen landwirtschaftlichen Einrichtungen, so stelle ich mir das vor. Und dann fühle ich mich auch wohl, wenn sozusagen die Welt in Ordnung ist". Die Landschaftsbilder, die in Interviews angeregt werden, dürfen nicht als Abbilder real meßbarer Landschaften mißverstanden werden. Wenn hier von Landschaftsbild gesprochen werden soll, dann nicht im Sinne vom „visuell wahrnehmbaren Erscheinungsbild" einer Landschaft. Es sind vielmehr „Bilder in Geschichten", von denen Fellmann gesagt hat, sie seien „Darstellungen des Unsichtbaren, das durch Verhaltensweisen und Lebensformen allererst Gestalt gewinnt" (Fellmann 1991, S. 172). Das biographisch erworbene Sinnbild einer Landschaft geht auf Landschaftserfahrungen zurück, deren Prinzip weiter wirksam ist, auch wenn es in dem einen oder anderen Falle durch später, z.B. im Studium, erworbene wissenschaftliche Landschaftsbegriffe und Faktenwissen überformt wurde.
  2. Systematischer, als wir es in unserem Lehrforschungsprojekt durchführen konnten, hat sich der Volkskundler Albrecht Lehmann mit der biographischen Bedeutung der Landschaft auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt seiner Untersuchungen steht die Frage, welche Bedeutung Landschaftserinnerungen bei der Orientierung in der eigenen Lebensgeschichte zukommt. „Natürliche oder künstliche Landschaften, also Stadt- oder Dorfensembles, einzelne Straßen, Plätze, Alleen, Gebirgszüge, Flußläufe und Wälder prägen sich dem Gedächtnis ein und bilden einen Orientierungsrahmen für lebensgeschichtliche Reflexionen von Individuen und Gruppen. Offensichtlich beeindrucken uns in der Wahrnehmung und dann später in der Erinnerung sowohl räumliche Spezifika wie die darauf bezogene ‘Stimmung’ eines als ‘Landschaft’ wahrgenommenen ‘natürlichen’ oder künstlich geschaffenen Raumes. Schließlich binden sich einzelne lebensgeschichtliche Abschnitte und einzelne Ereignisse in der Selbstreflexion an bestimmte erinnerte Erlebnisräume. Wer eine wichtige Situation seines Lebens im Gedächtnis rekapituliert, rekonstruiert dabei immer neben anderen Eindrücken (...) relevante Elemente des Ortes, an denen sich das Ereignis einmal abpielte. Auch unsere Erinnerungen ‘finden in Landschaften statt’" (Lehmann 1996, S. 143). Landschaften werden zu bildhaften Ausdrücken dessen, was einem in seinem Leben zugestoßen ist. Auch dieser bildhafte Ausdruck, der bei Gelegenheit des lebensgeschichtlichen Erzählens stimmungsvoll Erwähnung findet, läßt sich nicht mit dem Begriff Landschaftsbild, wie er in der Landschaftsökologie und -planung benutzt wird, umschreiben. Vielmehr handelt es sich dabei, wie Lehmann herausgefunden hat, um oft bereits in der Kindheit erworbene Erfahrungsbilder, die die spätere Lebensgeschichte sowie das Verständnis und den Umgang mit Landschaft beeinflussen. Zum Thema „Waldbewußtsein" zitiert Lehmann einen 59jährigen Verwaltungsbeamten: „Von Kindheit an war der Wald für mich immer nur die Stelle, wo man arbeiten muß. Wo man Holz suchen muß oder Bucheckern sammeln muß oder Heidelbeeren pflücken muß. Muß, immer nur muß! - Möglicherweise hat das mein Verhältnis zum Wald geprägt. Ich war damals vielleicht 12 Jahre alt. Alles war irgendwie anstrengend, alles mit Arbeit verbunden. Ich kenne den Wald eigentlich nur beschwerlich" (Lehmann 1996, S. 150). Daran wird sichtbar, wie das Bild vom „beschwerlichen Wald", das auf bestimmte Landschaftserfahrungen zurückgeht, das Verhalten von Menschen leiten kann.
  3. Landschaftserfahrungen sind Teil unserer Lebenserfahrung, die wiederum als eine selbständige und fundamentale Wissensform betrachtet werden muß. Dank dieses Wissens nur erleben wir unsere Welt als sinnhaft aufgebaut. Die praktische Weltinterpretation, mittels der wir unseren Alltag meistern, bietet unserem Tun und Lassen Halt und Orientierung. Das praktische Umgangswissen, mit dem wir es vorzüglich bei der Bewältigung unserer alltäglichen Angelegenheiten zu tun haben, artikuliert sich in Geschichten und Bildern. „Die Einzigartigkeit der Geschichte als Wissensform besteht darin, daß sie Tatsachen und Vorstellungen, Geschehen und Gedanken zur Einheit eines (Sinn-)Bildes verdichtet. Erzählte Geschichte und Bild haben dieselbe Logik" (Fellmann 1989, S. 14). Diese situative Logik kann man sich darin klar machen, indem man nach der Bedeutung von Geschichten fragt, die z.B. vom Landschaftserleben handeln. Eine solche Geschichte, ebenso die Bilder, in denen bestimmte Begegnungen artikuliert werden, machen Sinn, insofern in ihnen die Lebenserfahrung des Erzählers formuliert ist. Der Zugang zu Landschaftserfahrungen und damit zu allen relevanten Regionen der menschlichen Lebenswelt erfolgt über solche Geschichten. Ferdinand Fellmann ist der Funktion solcher Bilder (wie z.B. vom „beschwerlichen Wald") intensiv nachgegangen. Das Verhalten des Menschen werde „von Bildern gesteuert, die sich der Mensch von der Situation macht, in der er sich befindet. Bilder steuern Verhalten als Leitbilder" (Fellmann 1991, S. 51). Bilder, die unser Verhalten lenken, wurden ihrerseits durch Verhalten erworben. So auch, als ein anderes Beispiel eines Waldbewußtseins, die Aussage einer 50jährigen Sekretärin: „Daß ich keinen Wald mag, hängt vielleicht mit meinen Großeltern zusammen. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen. Die liebten ganz besonders den Wald in der Nähe von Lübeck, den sogenannten Kannenbruch. Ob das nun zu Ostern war -Himmelsschlüsselchen pflücken oder Anemonen oder sonstwas - es wurde ständig in diesen Kannenbruch gefahren. Ich will nicht sagen, daß ich diesen Wald haßte, aber ich war immer ein bißchen säuerlich, wenn ich in diesen Wald mußte" (Lehmann 1996, S. 152). Auch dieses Bild vom „Blumenpflücken im Kannenbruch", das erklärt, warum der Wald seitdem gemieden wird, wurde als Kind erworben und steuert bis heute das Landschafts-Verhalten dieser Frau. Verhalten und Bilder verweisen also unmittelbar aufeinander. Wenn wir also in unserem Kontext von der lebensgeschichtlichen Bedeutung der Landschaft sprechen, dann haben wir mit den Bildern einen Grundbestand des regionalen und historischen Bewußtseins eingeführt, insofern „Bilder die erste Schicht der Bedeutungsbildung (darstellen)" (S. 55). „Bedeutsamkeit" zeichnet aber gerade in der geschichtlichen Kulturwelt des Menschen seine Umwelt und die Dinge in ihr aus (vgl. Blumenberg 1996, S. 77). Ohne Zweifel sind Landschaften mit Bedeutsamkeiten ausgestattet.
  4. Wir haben schon die lebensgeschichtliche Bedeutung der Landschaft in den Mittelpunkt gestellt, weil uns dieser für die räumliche Orientierung des Menschen am wichtigsten erscheint. Dies soll im folgenden näher erörtert werden. Begreifen wir den Menschen vor allem durch Weltoffenheit und Umweltanpassung ausgezeichnet, dann ist der Mensch darauf angewiesen, daß ihm seine Umwelt Anhaltspunkte dafür gibt, wie er sie sich nehmen kann: „Dem ‘Überraschungsfeld’ der Welt ausgesetzt und auf dessen Veränderung angewiesen, kommt es für den Menschen darauf an, sich in dieser Welt ebensowohl zu orientieren, wie ihre Einzelheiten in die Hand zu bekommen" (Arnold Gehlen 1983, S. 88). Sich Orten und Landschaften auszusetzen, bedeutet die Möglichkeit zu haben, sich mit deren Realität auseinandersetzen zu können. Welche Qualitäten verlangt der Mensch von den Orten, an denen er sich aufhält? Was macht die Prägnanz der Umwelt, die Prägnanz einer Landschaft aus? Christian Norberg-Schulz hat die Qualität des Ortes darin beschrieben, daß der Mensch wissen muß, wo er ist und wie es ist, an diesem Ort zu sein (Norberg-Schulz 1989, S. 80). Bei der Wechselwirkung zwischen Landschaft und Ort auf der einen und dem Menschen auf der anderen Seite geht es für den Menschen darum, daß sich die Durchsetzung seiner lebensweltlichen Handlungszwecke und -ziele und die notwendige Anpassung an die Umwelt nicht widersprechen. Norberg-Schulz benennt drei Faktoren, an denen sich dann zeigen wird, ob eine Integration gelingen kann: Orientierung, Identifikation und Erinnerung. Alle Faktoren beziehen sich auf die tätige Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt. Orientierung besagt, daß der Mensch zu jeder Zeit wissen muß, wo er sich befindet. Unsere Handlungen finden in Gegenden und an Plätzen im Raum statt, die eine erkennbare und nachvollziebare Struktur aufweisen. Identifikation heißt, daß der Mensch erkennen muß, wie es ist, an diesem Ort zu sein. Dabei ist die „Stimmung" der tragende Grund dieser Begegnung zwischen Landschaft und Mensch. Erinnerung bedeutet, daß der Mensch die den Ort konstituierenden Dinge als vertrautes Gebrauchszeug erkennen kann. Die Umwelt muß prägnante Gestalten aufweisen, die an vorgängige Erfahrungen Anschluß finden können. Substanz und Ordnung des Raums sind dann Resultate des Umgangs. Sie lassen sich immer wieder neu produktiv aneignen. Der Umweltraum, der diese Eigenschaften aufweist, nennt Norberg-Schulz ausdrücklich: Landschaft: „Die Umwelt, in der wir uns orientieren, mit der wir uns identifizieren und die wir mittels unserer Erinnerung erkennen, ist vor allem die Landschaft" (Norberg-Schulz 1989, S. 182). Der erinnernde Blick ist hier wesentlich, damit die wiedererkannte Landschaft dem Betrachter das Gefühl der Identität ermöglicht.
  5. Wir gehen nun über zum Leitbild. Leitbilder steuern Verhalten. Meine Intention ist, die Frage nach dem Leitbild nicht zunächst als eine planungspolitische oder städtebauliche Diskussion zu führen, sondern diese aus dem Verhalten der eine Landschaft bewohnenden Menschen zu begreifen. Insofern wir uns verhalten, generieren wir Bilder. In den Sozialwissenschaften wird unterschieden zwischen dem Leitbild als ein „im individuellen Bewußtsein repräsentiertes Vorstellungsgebilde und dem Leitbild als ein unbewußtes kognitives Schema in Form eines komplexen Lebensentwurfs" (HistWbPh., Bd. 5; Sp. 224 ff.).Wir haben diese selbst nicht in der Hand; vielmehr führen oder leiten sie uns unter der Hand. Leitbilder, die tatsächlich diese verhaltenssteuernde Wirkung erzielen, lassen sich weder produzieren noch manipulieren. Wir müssen sie, wie alle soziale Erfahrung, hinnehmen. Sie können auch nur aus dem tatsächlichen Verhalten rekonstruiert werden. Für die Individualpsychologie bildet sich ein Leitbild in der frühen Kindheit durch Erfahrung in der Auseinandersetzung mit der Umwelt und prägt den Lebensstil einer Person. In der Soziologie gehen Leitbilder hervor aus den Eindrücken in der sozialen Umwelt, die durch Sinngebung zum Bild werden und durch Mitgestaltung des Individuums einer Gruppe zum Leitbild. Theodor W. Adorno freilich wollte Leitbilder nur als Problem erörtern (Adorno 1973). Er mutmaßte darin lediglich die verbindliche Norm, an die man sich gefälligst und untertänigst zu halten hätte. Darauf werde ich zurückkommen.
  6. Anders offenbar die sog. städtebaulichen Leitbilder. „Auf allen Ebenen räumlicher Planung wurden in letzter Zeit Leitbilder generiert oder wiederbelebt", befinden Becker, Jessen und Sander in ihrer Einleitung zum Band „Ohne Leitbild?" (2. Aufl. 1999, S. 10). Das Leitbild wird in erster Linie zur Orientierung in der Planung angerufen. Meine Absicht ist hier nicht, inhaltlich auf konkurrierende planerische Leitbilder einzugehen. Wichtig ist mir etwas anderes. Verstehen wir Stadt- und Landschaftsplanung als Ingenieurwissenschaft, so unterstellen wir eine Suche nach Leitbildern im Sinne einer Erhöhung von Zweckrationalität. Planen ist also eine Form technischen Handelns. „Wenn also technisches Handeln durch seine Zweckhaftigkeit besonders ausgezeichnet sein soll, so kann dies nicht daran liegen, daß es auch Zwecke hat, sondern nur darin, daß es ausschließlich Zwecken dient, daß es sich in seiner Zweckhaftigkeit erschöpft" (Rumpf 1979, S. 387). Zwecke, die in der Leitbilddiskussion formuliert werden, gelten in der Regel der Bewältigung ungewünschter bzw. nicht erwarteter räumlicher Entwicklungen. Krisen, politische Umbrüche, ökonomischer, sozialer und kultureller Wandel werden als Ursachen räumlicher Veränderungen angesehen (vgl. Becker et al. 1999, S. 10 ff.). Leitbilder dienen also dem Zweck, rational und mit objektivem Anspruch auf jene Veränderungen zu antworten. Ihre Rationalität und ihr Zusammenhang mit technischem Handeln soll sich vor allem darin zeigen, daß sie „produziert werden" (S. 15). Aber, ich glaube, die Bedeutung von Leitbildern ist komplexer und erschöpft sich nicht in technischer Objektivität. Dies möchte ich am Leitbild „Zwischenstadt" erläutern.
  7. Den Zusammenhang von Bildern, Orientierung und Planung nimmt auch Thomas Sieverts in seinem Buch über die „Zwischenstadt" auf. Ich glaube aber nicht, daß wir über erfundene oder bewußt angestrebte Leitbilder zu inneren Vorstellungsbildern kommen können. Eher ist es umgekehrt. Vorstellungsbilder oder Innenbilder dienen, wie wir oben bei Lehmann gesehen haben, als Orientierungsmuster für unsere Alltagsbewältigungen. Das Leitbild hat nicht die Funktion eines Abbilds, es ist nicht sozusagen ein visueller und idealisiertes Roh- oder Vorentwurf, nach dem man sozusagen eine Landschaft planen kann. Gewissermaßen vor dieser rational-technischen Funktion eines Leitbildes liegt indes ihre vorbegrifflich-subjektive Bedeutung. Für den Wahrnehmungsprozeß dient das Leitbild eher dazu, wie es Ernst Gombrich einmal gesagt hat, Gestalt in das zu bringen, was an sich bedeutungslos ist. Es hat eine Verstehensfunktion. Diese Tendenz, Sinn im Sinneseindruck zu suchen, reicht weit in unsere Wahrnehmung hinein (vgl. Gombrich 1994, S. 16). So geht es darum, Sinn in die wahrgenommene Welt zu tragen. Denn die Wirklichkeit unserer Welt ist vieldeutig. Und „sie ist in den verschiedensten Hinsichten vieldeutig" (Rothacker 1966, S. 42). Doch dieser Sinn bzw. die Bedeutsamkeit, die den Wahrnehmungsprozeß auszeichnet, hat für die Planungswissenschaften eine subtile Funktion. Thomas Sieverts zitiert in seinem Buch zur „Zwischenstadt" an zwei Stellen Karl Ganser mit folgenden Bemerkungen: „Man muß Orientierung schaffen und Bilder entwerfen, die diese verschlüsselte Landschaft lesbar machen. Daraus könnte sich ein neues Verständnis regionalen Planens entwickeln" (Ganser zitiert bei Sieverts 1998, S. 69). Und an anderer Stelle: „Man muß Ordnung schaffen und Bilder entwerfen, die diese verschlüsselte Landschaft lesbar machen. Daraus könnte sich ein neuer Typ von Regionalplan entwickeln" (S. 139).
  8. In seinem Aufsatz „Zur Psychologie des Bilderlesens" von 1967 beschäftigt sich der Kunstwissenschaftler Ernst Gombrich mit der Rolle der Deutung in der Wahrnehmung. Dort führt er aus: „Der Laie mag es vielleicht immer noch zunächst als philosophische Haarspalterei empfinden, wenn man ihm vorhält, daß ein Bild nur dem etwas vorstellt, der sich etwas vorstellen kann, und daß auch etwa der Röntgenologe sich nur darum aus der Aufnahme ‘ein Bild’ machen kann, weil er eben im Bilde ist" (Gombrich 1994, S. 12). Offensichtlich ist der Planer bei der Ansicht heutiger Landschaft „nicht im Bilde". Ähnlich wie unserereiner, für den Morsesignale unverständlich sind und der sich mit deren Deutung und Entzifferung niemals befaßt hat. Das Identifizieren vertrauter Gegenstände macht uns hingegen keine Mühe. Statt aber den aussichtslosen Versuch, Unverständliches lesen zu wollen, aufzugeben, regt Ganser an, gleichsam eine Sprache und Grammatik zu erfinden, die es ermöglicht, das Verschlüsselte zu entschlüsseln. Wohlgemerkt geht es ihm nicht darum, mit den Landschaftsbildern vertraut zu werden auf die Weise, daß man sozusagen die soziale Welt erkundet, deren vertraute Umwelt diese Landschaft ist. Man könnte das zunächst verschlüsselte Landschaftsbild ja auch als eine lebendige Spur auffassen, der zu folgen uns schließlich immer mehr Indizien finden ließe, so daß am Ende das Ganze einer Landschaft uns bekannt wird. Ich meine, eine Landschaft kann nur in dem Sinne „verschlüsselt" sein, insofern der außenstehende Betrachter nicht Anteil an der „informellen Logik des tatsächlichen Lebens" (Clifford Geertz) in der Landschaft hat.
  9. Was bedeutet es also, daß eine Landschaft unlesbar ist, wie es angesprochen wurde? Doch offensichtlich folgendes: Die Landschaft erfüllt nicht ihre Aufgabe, die darin gesehen wird, ohne Hilfe verstanden zu werden. Das gesehene Bild entfaltet keinen Sinn. Landschaft wird nicht als Planungsgegenstand greifbar, sie läßt sich nicht auf einen bekannten Begriff bringen. Ohne begriffliche Beherrschung ist aber die planerische nicht möglich. Planungswissenschaften müssen von ihrem jeweiligen Gegenstand (Stadt, Landschaft) immer schon dessen Lesbarkeit antizipieren. Erst von dieser Voraussetzung aus kann man überhaupt eine Landschaft als (un)lesbar qualifizieren.
  10. Diese begriffliche Leere, für die die griffige Metapher der Unlesbarkeit gefunden wurde, war offensichtlich auch für Thomas Sieverts der Hintergrund, es mit dem neuen Begriff „Zwischenstadt" zu versuchen. Für ihn ist die „verstädterte Landschaft" als neues Phänomen gegenwärtiger Raumentwicklung, Orts- und Landschaftsbildung nicht mehr zu fassen mit dem definitiven Vokabular, unter dessen Verwendung die „alte, gewachsene Stadt" mit ihren spezifischen Auslegungen von Urbanität, Dichte, Zentralität usw. beschrieben werden konnte. Statt dessen entwickelt er eine eigene Begriffswelt für die „Zwischenstadt". Die Notwendigkeit dafür wird damit begründet, daß das gegenwärtige Raumbild so ungewohnt ist, daß dem Planer gleichsam die Bildunterschriften nicht gelingen wollen. Er kann sich von dem, was er sieht, keinen Begriff machen. D.h.: mit dem Vorverständnis, das der Planer an die Wirklichkeit heranträgt, kann er nichts Zusammenhängendes, nichts Strukturiertes erkennen. Dieses Vorverständnis verhindere die gewünschte Wahrnehmung der aktuellen räumlichen Ausprägungen als Zwischenstadt. Deshalb wird der Versuch unternommen, das, was ihm gleichsam vorbegrifflich als verstädterte Landschaft oder verlandschaftete Stadt erscheint, nun entschlossen als Zwischenstadt zu beschreiben. Der Ausdruck selbst scheint beliebig. Es kommt lediglich darauf an, daß er keinen Anschluß an die überkommene planerische Ausdrucksweise findet.
  11. Diese mit bewußt verändertem Vokabular verfaßte Beschreibung von Phänomenen, die alle, die mit offenen Augen über Land fahren, schon kennen, soll vor allem als neues Leitbild taugen, insofern es die Leser/Planer zu überzeugen vermag. Damit eine Beschreibung als neues planerisches Leitbild funktioniert, muß sie so verfahren, daß sie dem Planer das sagt, was er hören will: nämlich daß sie ihm Orientierung und Ordnung vermittelt, so daß er darin eine Planungsaufgabe identifizieren kann. Das, was dem Planer zunächst als ungeordnet, diffus, häßlich oder wie auch immer erschien, kann nun, nachdem Bild, Begriff und Beschreibung in Übereinstimmung gebracht wurden, als räumlich lesbare Wirklichkeit, als sinnvoll geordnete Raumgestalt, schließlich, was das Wichtigste ist: als Planungsaufgabe wahrgenommen werden. Jedoch, dieses Leitbild für die verstädterte Landschaft ist zunächst nur in den Verstehenshorizont der Planerzunft eingegangen, nun bleibt noch die weitere Aufgabe, dieses Leitbild auch als inneres Bild der Bewohner umzusetzen. Auch die Bewohner sollen von der neuen Lesart überzeugt werden.
  12. Die Rolle des Planer-Experten als eines neutralen Beobachters, der gleichsam ohne eigenen Vorgriff auf seine Wahrnehmungsleistung etwas soll sehen können, was dem Einheimischen verborgen bleibt, ist ein bewährtes Konstrukt wissenschaftlichen Erkennens und Erklärens. Es schneidet den lebensweltlichen Wahrnehmungs- und Erfahrungsprozeß von der analytischen Erkenntnis und ihrem Resultat, dem wissenschaftlichen Begriff, ab. Wissenschaftliches Beobachten bedarf immer der theoretischen Einstellung, in unserem Fall bedarf es einer gezielten Leitbildprägung, die das zu Beobachtende entsprechend vorbestimmt. Der Zusammenhang von Lesbarkeit, Orientierung, Ordnung und Planungsaufgabe ist evident. Der Landschaft wird eine bestimmte Lesart gleichsam vorgeschrieben, nur so kann das Gewünschte erkannt werden. Es muß also eine entsprechende Sprache, ein passendes Vokabular erfunden werden, nur so kann das jeweils Plan- und Machbare in Erscheinung treten. Ohne diesen Prozeß des Lesbarmachens könnte sich eine Planungswissenschaft nicht orientieren und unter den Gegenständen zurechtfinden. Die Maßstäbe zur Orientierung, die sich auf die abstrakte Ordnung der Planbarkeit berufen, nehmen ihr Maß jedoch nicht am konkreten lebensweltlichen Bedeuten der erlebten und erfahrenen Landschaft. Darin liegt nun die lebensweltliche Ferne der Landschaftsplanung, die vermindert werden muß. Die Funktion eines planerischen Leitbilds besteht also darin, etwas zunächst sprachlich, dann technisch-planerich und schließlich baulich-materiell in den Griff zu bekommen: Die Metapher von der Unlesbarkeit der Landschaft, ebenso das Bild von der verstädterten Landschaft bzw. von der verlandschafteten Stadt, lassen sich indes nicht logisch begründen. Wie alle Bilder und Metaphern liegen sie im Vorfeld der Begriffsbildung. Sie sind Vorschläge, die mehr oder weniger überzeugen. Wie wir eine Landschaft sehen wollen, läßt sich aus keinem Höheren deduzieren. Allenfalls kann man darauf hoffen, andere mittels plausibler Beispiele zu überreden. Allerdings sehe ich bei solcher ingenieurmäßigen Ingriffnahme, da sie auf Mach- und Planbarkeit ausgerichtet ist, durchaus die Gefahr, daß der Landschaftsbewohner darin mißverstanden wird, daß man von seinen gelebten Bildern und Raum- und sonstigen Geschichten nichts wissen will. Der planerische Zugriff auf Landschaft unter der Voraussetzung von Lesbarkeit und Ordnung führt zu einer gezielten Isolierung des Gegenstands Landschaft von jenen, denen das alltäglich vertraute Phänomen Landschaft umgangsweltlich etwas bedeutet. Unter der Ägide des planerischen Leitbilds, an der Adorno einmal die genormte Haltung und Ordnung kritisierte, gerinnen die Beplanten zur bilder- und geschichtenlosen Bewohnerschaft, die selbst nicht weiß, warum sie gerade hier hin - nämlich in diese ihre Wohnumwelt - geraten ist, weil sie scheinbar kein Bild und keinen Begriff von ihrem Lebensort hat. Ihr muß man erst einmal ihre Betroffenheit erklären, z.B.: auf was sie sich hier „in Wirklichkeit" eingelassen hat. Sie sind Betroffene einer auf die planerische Lesbarkeit hin geordneten Welt, über deren eindeutig gemachten Bilder sie von Fachleuten erst aufgeklärt werden müssen. Was wir jedoch bräuchten, wäre die Lesart, die uns mitten in die Landschaft versetzte.
  13. Die Sehnsucht nach Haltung und Ordnung (Adorno), Lesbarkeit vor allem, muß tatsächlich kritisch hinterfragt werden! Wem dient die Ordnung? Um wessen Ordnung geht es? Planerische Lesbarkeit setzt die Planersprache voraus, planerische Ordnung setzt ein abstrahierendes Denken voraus, wie beides jedes Expertentum auszeichnet, aber auch ihre Entfernung zu gelebten Alltagsbildern. Lesbarkeit und Ordnung des lebensgeschichtlich bedeutsamen Landschaftsbildes widersetzen sich jedoch systemischem Expertendenken. Erst gewissermaßen die Umplazierung von Landschaft innerhalb eines geographischen, geschlossenen und systematisierten Raumes könnte jene Lesbarkeit und Ordnung schaffen, die die planerischen Disziplinen zu verstehen vermögen. Nun werden aber gerade Vorverständnisse selten zur Disposition gestellt. Sie selbst könnten sich ja in ihrer Vorurteilsstruktur als ungeeignet erweisen, eine bestimmte Landschaft zu lesen. Besonders dann, wenn wir das Lesen einer konkreten Landschaft sozusagen an die regionale Grammatik örtlicher Lebens- und Verstehenswelten binden. Landschaft geht also weit über das hinaus, was mit dem visuellen Landschaftsbild, das photographisch abbildbar ist, intendiert ist. Ich möchte deshalb eine Erweiterung der planerischen Perspektive anregen, um gewissermaßen zu dem Wissen durchzudringen, was es denn bedeutet, hier, in dieser Landschaft, zu wohnen: Wahrnehmungs- und Erfahrungsakte, so haben wir gezeigt, erzeugen Ordnungen zwischen Ich und Landschaft (vgl. v.Weizsäcker 4. Aufl. 1950, S. 114). Und diese Ordnungen sind solche räumlicher und zeitlicher Art. D.h.: wir haben es nicht mit räumlichen Ordnungen der Landschaft oder der Umwelt zu tun. Aber genau davon gehen die Planungswissenschaftler aus, wenn sie über den Zusammenhang von Lesbarkeit und Ordnung nachdenken. Statt dessen müssen wir uns folgender Aufgabe stellen: Welche Ordnung zwischen Ich und Landschaft entsteht durch Wahrnehmung und Erfahrung? Innerhalb dieser gelebten Ordnung erscheint die auf Menschen zentrierte Landschaft bedeutsam unter der Vorhabe, hier und jetzt das eigene Leben so führen und bewältigen zu wollen, daß es gelingt. Das „gute" und gelingende Leben, das wir alle anstreben, ist stets an konkrete Orte oder Stätten gebunden, zu denen wir uns als zu unserer räumlichen Umwelt verhalten. (Dies hat für die Eifel der Stadt- und Regionalplaner M.Steinbusch in seiner Diplomarbeit „Die gute Stadt und die Emanzipation von räumlichen Kategorien" mit Hilfe biographisch-narrtiver Interviews herausgearbeitet; vgl. Steinbusch 1999). Die sog. kulturelle Erfassung der Landschaft, wie sie heute zu Recht für Planungen gefordert wird, beinhaltet vor allen Dingen, die Lebens- und Erfahrungsbilder als Ausdruck von Kultur zu verstehen. Kultur ist die Art und Weise, wie wir uns die Welt als unsere Umwelt so anverwandeln, daß sie zu uns paßt. Sein Leben zu führen, ist eine Alltagskultur und -kunst, die man lernen muß. Und man muß sie ein- und angepaßt bezogen auf den Lebensort lernen. Denn jenseits der bloß verordneten Normen der Leitbildproduktion stellt sich die Frage nach substantiellen Normen, die tatsächlich die Menschen in ihrer Lebensführung leiten. Auch diese entbehren nicht einer Rationalität. Jedoch ist diese keine technisch-planerische, sondern praktische Vernünftigkeit. Im Kontext dieses pragmatischen Erfahrungswissens bilden sich die Lebensleitbilder, in die wir als Handelnde innerhalb irgendeiner konkreten Landschaft vertrickt sind. Die Geschichten und Bilder, die auch diesen erlebten Umweltraum zu dem besonderen machen, der er als lebensweltlicher Bezugsort je für uns ist, werden zur unhintergehbaren realen Kategorie, Landschaften zu lesen und zu verstehen.
  14. Insofern Landschaft ihre Wirklichkeit in der Wechselwirkung des menschlich-räumlichen Verhaltens im Rahmen von leiblicher Fortbewegung und Aufenthalt (Waldenfels) hat, kann sie gar nicht Gegenstand technischen Planens werden. Es ist immer nur der ingenieurmäßig erkennbare und greifbare Aspekt von Landschaft, der ins rationale Plandenken Eingang findet. Es ist nun meine These, daß sich das Gelingen des Lebens oder auch das gelingende historische Handeln, welches wir lebensweltlich anstreben, niemals allein durch rationale Planung erreichen läßt. Im Vorfeld solchen Planens nur, insofern das Planer-Individuum sich erfahrungsmäßig bildet, besteht die Chance, sich die „inneren Bilder" der Bewohner regionaler Orte begegnen zu lassen. Da das Wohnen und Bleiben in der Landschaft, wie ich meine, Resultat von Entscheidungen ist, dann werden diesen Entscheidungen sowohl Erfahrungen als auch Erwartungen zugrunde liegen, was es mit dem Hier-Wohnen konkret auf sich hat. Wie könnte eine Begegung mit Landschaft im Vorfeld der Leitbildfindung organisiert sein? Sie müßte sich Bildern und Geschichten aussetzen, die beschreiben, wie Dinge genutzt werden und daraufhin dieses oder jenes bedeuten. Eine Beschreibung ist eine Mitteilung dessen, was dem Erzähler im Umgang mit seiner Welt widerfahren ist. In der soziologischen Reflexion dieser sozialen Erfahrung lassen sich dann lebensweltliche Typen oder Musterbeispiele erkennen, die eine biographisch-dichte lokale Landschafts-Theorie begründen helfen. Setzen wir uns also neugierig und aufmerksam mit Bewohnern regionaler Lebensorte auseinander, machen wir uns so bekannt mit dem, was ihnen im Verfolg ihrer pragmatischen Lebensziele zugestoßen ist, was sich ihnen dabei als widerständige oder vertraute Wirklichkeit gezeigt hat. Sind wir aber vor allem genaue Zuhörer der Begriffe und Konzeptionen, mit denen sie sich und anderen zu verstehen geben, was es heißt, hier zu wohnen.

Literatur:

Theodor W. Adorno, Ohne Leitbild. Parva Aesthetica. 5. Aufl. Frankfurt/Main 1973

H.Becker/J. Jessen/R. Sander (Hrsg.), Ohne Leitbild? - Städtebau in Deutschland und Europa. 2. Aufl. Stuttgart + Zürich 1999

Hans Blumenberg, Arbeit am Mythos. 5. Aufl. Frankfurt/Main 1990

Hans Blumenberg, Die Lesbarkeit der Welt. 2. Aufl. Frankfurt/Main 1993

Ferdinand Fellmann, Symbolischer Pragmatismus. Hermeneutik nach Dilthey. Reinbek bei Hamburg 1991

Arold Gehlen, Philosophische Anthropologie und Handlungslehre. Gesamtausgabe Band 4. Hrsg. von Karl-Siegbert Rehberg. Frankfurt/M. 1983

Ernst H. Gombrich, Das forschende Auge. Kunstbetrachtung und Naturwahrnehmung. Frankfurt/New York 1994

Achim Hahn, Landschaft - Bild, Begriff und Beschreibung. Land-Berichte, Halbjahresschrift für ländliche Regionen, hrsg. von Gerd Vonderach, Nr. 2, 1. Halbjahr 1999

Achim Hahn/Michael Steinbusch, Zwischen planerischem Leitbild und räumlicher Wirklichkeit - Zum Phänomen der „Zwischenstadt". in: Land-Berichte, Halbjahresschrift für ländliche Regionen, hrsg. von Gerd Vonderach, Nr.1, 2. Halbjahr 1998

Achim Hahn/Michael Steinbusch, Biographisch-räumliche Wanderung und das „gute" Lebens. RaumPlanung, Heft 1/2000 (im Erscheinen)

Albrecht Lehmann, Wald als „Lebensstichwort". Zur biographischen Bedeutung der Landschaft, des Naturerlebens und des Naturbewußtseins. BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History. Heft 2/1996

Christian Norberg-Schulz, Genius loci heute. In, R. Wildemnn (Hrsg.), Stadt, Kultur, Natur. Chancen zu künftiger Lebensgestaltung. Baden-Baden 1989

Erich Rothacker, Zur Genealogie des menschlichen Bewußtseins. Bonn 1966

Hans Rumpf, Über den Sinn technischen Handelns. In, Lenk, H. (Hrsg.), Handlungstheorien interdisziplinär. Frankfurt/Main 1979

Thomas Sieverts, Zwischenstadt. Zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land, 2., durchgesehene und um ein Nachwort ergänzte Auflage, Braunschweig/Wiesbaden 1998

Thomas Sieverts, Die Stadt in der Zweiten Moderne, eine europäische Perspektive. Informationen zur Raumentwicklung. Heft 7/8 1998

Michael Steinbusch, Die gute Stadt und die Emanzipation der Lebenswelten von räumlichen Kategorien. Unveröffentlichte Diplomarbeit an der TU-Berlin, Institut für Stadt- und Regionalplanung, Berlin 1999

Bernhard Waldenfels, Gänge durch die Landschaft. In, ders., In den Netzen der Lebenswelt. Frankfurt/M. 1985

Viktor von Weizsäcker, Der Gestaltkreis. Theorie der Einheit von Wahrnehmen und Bewegen. 4. Aufl. Stuttgart 1950

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