3. Jg., Heft 2 Juni 1998 |
Bau und Wohnung |
Text | |
MARTIN
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BAUEN WOHNEN DENKEN(Originaltext, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Klett-Cotta-Verlags) |
Zum Text | |
Burkhard
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Ein Denkweg an den anderen Anfang des Wohnens.
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Karsten
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Unterwegs zur HeimatZur Auseinandersetzung mit Heideggers Vortrag "Bauen Wohnen Denken" gehört auch das Bedenken der Situation, aus der heraus und in die hinein diese Worte gesprochen wurden, auch des Abstandes, der uns heute von dieser Situation trennt. Thema dieses Darmstädter Gesprächs war "Mensch und Raum". Die Präambel schloß mit dem Satz: "Die Not unserer Zeit ist die Heimatlosigkeit. - Heidegger fordert die Zuhörer auf, die Heimatlosigkeit erst einmal zu bedenken. Findet der Mensch die ihm einzig gemäße Heimat nicht nur, wenn er einsieht, daß sich die Heimat, von der er träumt und deren Glückseligkeit versprechende Spuren ihm hier und dort begegnen, ihm immer wieder verweigern muß? Es bleibt der Stachel der Heimat, der uns auch in der Fremde die Heimat suchen läßt. Darum lieben wir im Fremden die Heimat, lieben aber auch das Unerwartete und Neue, das in der Fremde an uns herantritt, wissen, daß das Hängen an der Heimat dieser Liebe entgegensteht. Zentrifugale und zentripetale Tendenzen kreuzen sich im Menschen, in seinem Wohnen - sollten sich in unserem Bauen kreuzen. Der Mensch verlöre sich selbst, bliebe er nicht unterwegs zur Heimat. |
Svetozar Zavarihin (St. Petersburg) |
Wohnen als DaseinsweiseEine existenziale Interpretation des Begriffs
Existenz sollte davon ausgehen, daß als Folge der Ganzheit, der Unteilbarkeit
von Mensch und Welt, jede beliebige Tätigkeit und deren Ergebnisse, aber ebenso die
umgebende Natur durch den Menschen durchgeistigt sind. Deshalb ist das Bauen als
Tätigkeit und als Ergebnis nicht bloße Umwandlung von Materie, sondern das eigentliche
Leben in seiner ganzen geistigen und materiellen Vielfalt. Die Begriffe
Wohnung und Bauen haben eine tiefe Verbindung zum Lebensprozeß
selbst. Außerhalb der Lebenssphäre, die ständig im Prozeß der geistigen und
materiellen Tätigkeit gebildet wird, lassen sich keinerlei Lebenspotenzen des Menschen
verwirklichen. Deshalb kann man behaupten, daß der Prozeß der Schaffung der
Lebenssphäre eine Form des Seins darstellt. |
Gerd
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Bauen Wohnen NachdenkenDie Formulierung des Titels macht eine Vorbemerkung
erforderlich: Die Reihung der drei Begriffe erinnert an den Titel des berühmten Vortrags,
den Martin Heidegger 1951 im Rahmen des "Darmstädter Gesprächs" zum Thema
"Mensch und Raum" gehalten hat. Seine Titelformulierung damals lautete:
"Bauen Wohnen Denken". |
Raum | |
Georg Christoph
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Der Ort des Raums. Heideggers Kant-Lektüre und ihre AktualitätNach Kant gibt es zwei Formen sinnlicher Anschauung, die
der Erkenntnis von Gegenständen zugrundeliegen: Raum und Zeit. |
Alberto
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Wohnen mit Heidegger: Architektur als mimetische techno-poiesis Heidegger's Essay "Bauen Wohnen Denken" ist ein äußerst beliebter und doch häufig falsch verstandener von Architekten gelesener philosophischer Text. In diesem Aufsatz wird versucht, Heideggers Aufsatz unter besonderer Berücksichtigung der historischen Situation der Architektur im späten 20. Jahrhundert zu interpretieren. Gefährliche Mißverständnisse können nur verhindert werden, wenn man sich mit der Geschichte der Architekturtheorie in ihrer europäischen Tradition vertraut macht. Um aus Heideggers Worten mögliche Vorgegehensweisen für die Architektur des neuen Jahrtausends abzuleiten, muß "Bauen Wohnen Denken" im Kontext mit drei weiteren Aufsätzen Heideggers über Technologie, Kunst und Darstellung gelesen werden. Mein Ansatz zu diesen Fragestellungen bezieht auch neuere Interpretationen zu Heidegger von Hans-Georg Gadamer und Gianni Vattimo mit ein. |
Eduard
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'genius loci'. Phänomen oder Phantom?Der Beitrag stellt das Konzept des genius loci,
das zwar schon bis in die Gartentheorie des 18. Jahrhunderts zurückreicht, uns heute aber
durch Christian Norberg-Schulz im
Bezug auf Heidegger eindringlich nahegebracht wurde, dar und kritisiert es inhaltlich und
prüft seine Referenz. |
Architekturtheorie | |
Gunter
A.
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Architektur als Wohnen und Bauen Entwurf als ontologischer AktHeideggers Essay "Bauen Wohnen Denken" ist nun
fast 50 Jahre alt. Obwohl es bekannt und verbreitet ist, hat es doch wenig Einfluß auf
Architektur und Architekturtheorie gehabt. Der Grund dafür kann darin gesehen werden,
daß sich unsere Weltsicht seit der Renaissance gewandelt hat: von einem Schwerpunkt auf
dem Subjekt und dessen Schicksal hin zu einer Betonung und Erkundung des Objekts und der
objektiven Welt. |
Hans
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Heideggers Architekturtheorie und die ModerneDie Bedeutung der Philosophie Heideggers für die Architekturtheorie ist seit seinem Vortrag 'Bauen Wohnen Denken', der 1951 in den Darmstädter Gesprächen gehalten wurde, immer wieder behauptet worden. Zahlreiche Architekten und Architekturtheoretiker haben sich auf diesen Vortrag berufen. In der Mehrzahl sind sie dabei jedoch nicht über das Niveau eines positiven Mißverständnisses hinausgekommen. Mein Vortrag soll dazu beitragen, die Stellung und Bedeutung der Architekturtheorie Heideggers in der Geschichte der Architekturtheorie des 20. Jahrhunderts zu klären. Im Vergleich mit der Auffassung von Le Corbusier wird schließlich gezeigt, daß Heideggers Position sich zwar nicht mit dem Selbstverständnis der Moderne verknüpfen läßt, aber durchaus in einem produktiven Kontrast-Bezug zur Moderne gedacht werden kann. |
David
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Heideggers Verständnis von Wohnen konkretisiert:
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Architekturen | |
Joseph A.
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Philosophische Unterschiede in den Gedanken von Louis I. Kahn und Martin
Heidegger Die Architekturhistoriker Christian Norberg-Schulz, Heinrich Klotz und John W. Cook haben Ähnlichkeiten in den Gedanken Kahns und Heideggers festgestellt. Der entscheidende Unterschied in den beiden Weltsichten, unabhängig von ihren ähnlichen romantischen Interessen an Subjektivität, Gefühlen, Vorstellungskraft und individueller Freiheit, liegt darin, daß Heidegger mit Existenz im Unterschied zu Wesenhaftigkeit argumentiert und Kahn mit Existenz im Zusammenhang mit Wesenhaftigkeit. Heideggers existenzialistische Position ist in einer Abyss der Bedeutungslosigkeit verankert, während Kahns mythischer Kosmos in einer Weltseele verwurzelt ist, die er Psyche nannte. Kahns architektonischer Ausdruck physischer Existenz weitet sich romantisch in eine metaphysische, okkulte Poesie aus, wo die subjektive, nicht-körperliche Erfahrung der Psyche über die Metapher des Sonnenlichts spürbar gemacht wird. |
Dörte
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Der Geist des (W)ortesIn ihrer Ansicht, daß die Architektur die Realität
verstärken kann, kommen Architekten wie Mario Botta, Frank Lloyd Wright oder Alvar Aalto
Heidegger nahe. In seinem Essay 'Bauen Wohnen Denken' führt er an, daß die Kunst oder die Architektur die
Entschleierung der Wahrheit, aletheia, bieten kann. |
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für die nächsten 6 Monate Diskursangebote. Anmerkungen, Anregungen und Kritiken durch
Leser können zu den jeweiligen Texten geäußert werden. Die Texte werden dann
gegebenenfalls in den 6 Monaten von den Autoren überarbeitet. Am Ende des
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Quellenangabe |
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Heft 1/96:
Architektur im Zwischenreich von Kunst und Alltag Heft 1/97: Modernität der Architektur. Eine kritische Würdigung Heft 2/97: Architektur - Sprache Heft 1/98: Architektonik und Ästhetik künstlicher Welten |
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